Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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niedrig sein, und die Wände müssen rein gehalten, wenigstens 
alljährlich vor Beginn der Brenn-Campagne neu übertüncht 
werden. Damit ein schädlicher Luftzug und Abkühlung dieser 
Localitäten von Außen möglichst abgehalten werden, bringt man 
Doppelfenster an und verbindet die Gährkammer mittelst einer 
Thüre mit der Brennstube. Sie kann aber auch höher als 
diese gelegen sein. 
Dadurch erreicht man eine fortdauernd ziemlich gleichmäßige 
Temperatur in diesem Locale von 8 bis 10" R., auch ohne das 
selbe Heizen zu müssen, weil die großen Massen der darin gäh- 
renden Flüssigkeiten fortwährend so viel Wärme entwickeln, als 
zur Erhaltung jener Temperatur nothwendig ist. Zeitweilig 
muß für eine Lnfternenernng darin gesorgt werden, wozu man 
einen nach Außen führenden verschließbaren Schlot und zur 
Ableitung des kohlensauren Gases einen in's Freie mündenden 
Canal im Boden der Gährkammer anbringen kann. 
In vielen Fällen ist für die Kunsthefenbereitung eine ei 
gene Hefenkammer nützlich; oft kann man deren Zubereitung 
aber auch in der Brennstnbe oder in der Gährkammer vornehmen. 
Reinhaltung der Geräthe und Localitäten. 
Bei allen zymotechnischen Gewerben ist größte Reinlichkeit 
der Geräthe und Localitäten eine Hauptsache; denn davon hängt 
entweder die gute Beschaffenheit des erzeugten Productes oder 
das Gelingen des Processes ab. Dieser Grundsatz bezieht sich 
mithin auch auf die Brauntweinbrennerei. Bei diesem Gewerbe 
hat man in jener Beziehung vorzüglich zu beachten: 
s) in Betreff der Localitäten: die Reinhaltung des Vor- 
meischlocals, des Gährlocals und der Brennstube; und 
d) in Betreff der Geräthe: die Reinhaltung des Vormeisch- 
bvttichs, des Kühlschiffes, der Gährbottiche der Hefenkübel und 
der Destillirgeräthschaft. 
Was die Reinhaltung der Localitäten anbelangt, so muß 
schon bei deren Anlage darauf gesehen werden, daß dieselbe 
leicht bewerkstelligt werden kann. Ihr Boden muß deßhalb 
mit festen Ziegeln und Anwendung hydraulischen Mörtels oder As 
phaltes gepflastert und gegen die Mitte zu abschüssig angelegt wer 
den, so daß hier gewissermaßen eine Rinne entsteht, in welcher
	        
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