231
tes enthalten, gemeiniglich erst dann aufgesetzt, wenn die Meische
so heiß geworden ist, daß sie bald in's Kochen gelangt, worauf
die Verklebung der Zusammensetzungsfugen an dem Blasenhals
und an der Kühlröhre vorgenommen wird. Es hat noch Nie
mand untersucht, ob bei diesem Verfahren ein geringer und wie
viel Verlust an Alkohol durch Verdampfung Statt findet, bevor
der Blasenhut aufgesetzt wird.
Der Dampf, welcher sich hierbei aus der kochenden Meische
zuerst entwickelt, enthält mehr Alkohol, das aus dem Kühler
ablaufende Destillat (der Ablauf) ist daher alkoholreicher (Vor
lauf); nach und nach im Verlaufe des Abtriebes nimmt der
Alkoholgehalt sowohl des Ablaufes als der Meische in der Blase
fortwährend ab, und endlich, wenn beiläufig */ 4 von dem Jn-
haltsmaße der Meische abgelaufen ist, enthält weder die in der
Blase rückständige Meische noch auch der Ablauf Alkohol, und
die Destillation ist damit beendigt. Man beendigt ste aber ge
wöhnlich etwas früher, und sammelt das zuletzt Übergehende,
welches sehr wenig Alkohol, dagegen mehr Essigsäure und Fu
selöl enthält — den Nachlauf —, für sich auf.
So wie im Anfange die Meische in der Blase etwa */ 4
Stunde gekocht hat und ein Theil derselben bereits überdestillirt
ist, hört nicht nur das Aufschäumen in der Blase allmälig auf,
sondern ihre Masse wird auch vermindert; der leere Oberraum
(Steigraum) vergrößert sich während des Abtriebes fortwäh
rend, das Feuer kann daher allmälig verstärkt und der Abtrieb
dann rasch und möglichst gleichförmig seinem Ende zugeführt
werden. Sollte dabei einmal trotz aller Vorsicht ein Überschäu
men eintreten, was man an der Beschaffenheit des Ablaufes
erkennt, der nun natürlich Meische ist, so muß das Feuer so
gleich auf eine entsprechende Weise gedämpft und hierauf mit
noch mehr Vorsicht unterhalten werden, bis es endlich aufhört
und das Feuer wieder verstärkt werden kann. Es ist dabei
eben nicht nothwendig, den verunreinigten Ablauf wieder in die
Blase zurückzugießen, weil er später ohnedieß zu Branntwein
rectificirt wird. Nach beendigtem Abtriebe jedoch muß die
Kühlröhre (der Kühler) mit Wasser ausgewaschen werden, um
ihn von den etwa noch anhängenden Meischtheilen, Trebern
u. dgl. zu reinigen. Es sind Fälle vorgekommen, wo das Auf
schäumen, so heftig war, daß der Schaum durch das Kühlrohr
nicht schnell genug ablaufen konnte, und der Blasenhnt empor-