Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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dieses Instrument bloß bis zu jenem Striche ein, so ist das 
Destillat schon reines Wasser. Der Abtrieb ist mithin zu un 
terbrechen, die Schlempe abzulassen u. s. f. 
Derlei Proben kommen in größer» Brennereien täglich 
sehr oft vor, und da die dazu bisher gebrauchten Alkoholome 
ter von Glas sind, werden sie häufig zerbrochen, wodurch Ko 
sten verursacht und wegen ihrer Unempfindlichkeit, daher Un 
zuverlässigkeit oft Nachtheile herbeigeführt werden. Die von 
mir bereits eingeführten und hier empfohlenen Lutterprober 
sind sehr leicht zu construiren, daher wohlfeil und äußerst em 
pfindlich, indem ein Procent Alkoholgehalt des Nachlaufes durch 
eine Länge von l / 3 —'/2 Zokl an dem Stängel angezeigt wird, 
mithin auch */ 4 pEt. Alkoholgehalt desselben daran noch leicht 
zu erkennen ist. 
Diese Lutterprober sind zu haben in Prag in der Hand 
lung chemisch-physikalischer Geräthe W. Batka, dann bei dem 
Glaskünstler Franz Jerak, Altstadt Nr. 553. 
Der Geschmack des Nachlaufes, wovon man ebenfalls 
zur Erkennung des beendigten Abtriebes Gebrauch macht, kann 
nicht als zuverlässiges Kennzeichen desselben angesehen werden, 
weil der fuselige Geschmack des Nachlaufes den geistigen theil- 
weise verdeckt. 
Über den Einfluß, welchen der Gehalt des Nachlaufes an 
Essigsäure und Fuselöl auf die specifische Schwere desselben 
haben, nachdem er keinen Alkohol mehr enthält, sind noch keine 
bestimmte Beobachtungen gemacht worden. Jedenfalls ist die 
ser Gehalt nur gering und geeignet, den Nachlauf specifisch 
schwerer zu machen, dadurch aber bei der Lutterprobe einen 
Theil des Alkoholgehaltes desselben zu maskiren. Um so mehr 
ist es nothwendig, darauf zu sehen, daß der Abtrieb bis zum 
Eintreffen der Lutterprobe fortgesetzt werde, damit kein Verlust 
an Alkohol Statt finde. 
Auf dem Nachlauf des Lutters zeigt sich das Fuselöl immer 
in Form von Fettaugen. 
In der Blase bleibt die Schlempe zurück, welche die 
nicht flüchtigen Bestandtheile der Meische (Dextrin, Gummi, 
unzersetzten Zucker, Proteinkörper), die Hülsen des Malzes und 
Getreides, so wie den Zellenstoff der Kartoffeln, dann die bei 
der Gährung neu gebildete so wie die zugesetzte Stellhefe ent 
hält. Da durch den Abtrieb der Meische ein Antheil des Was-
	        
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