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1) Es ist für die Ersparniß an Zeit, Arbeit und Brenn
stoff Vortheilhaft, den größer» Theil des Ablaufs für sich als
Vorlauf aufzusammeln und den kleinern Theil desselben als
Nachlauf beim folgenden Abtriebe einer ähnlich alkoholhaltigen
Flüssigkeit (Meische, Lutter, Branntwein) wieder zuzugeben,
nicht aber den ganzen gemischten Ablauf der Rectification zu
unterwerfen.
2) Weil das Fuselöl vorzüglich im Nachlauf angehäuft
wird, so erhält man nach diesem Verfahren im jedesmaligen
Vorlauf immer ein reineres Product.
3) Die Erzeugung bloß von Branntwein erfordert einen
geringern Aufwand von Arbeit, Zeit und Brennstoff, als die
von Weingeist.
4) Sie erfordert beim einfachen Brennbetrieb auch weniger
Kühlwasser.
5) Die mehrmaligen Erhitzungen und Verdampfungen
(Destillationen) nach jedesmal erfolgter vollständiger Con
densation und Abkühlung sind die Hauptquellen des großen
Wärme- (Brennstoff-) Aufwandes beim Abtriebe.
6) Soll eine Ersparniß hierin bewirkt werden, so kann
man sie nur in einer Wiederbeuützung dieser Wärme für die
Zwecke der Destillation suchen, worauf sich auch alle neuere
Verbesserungen der Destillirapparate gründen. Davon wird
nun in Folgendem umständlich gehandelt werden.
Zeitaufwand beim einfachen Brennbetriebe.
Der zum Abtriebe erforderliche Zeitaufwand ist, ein gleiches
Quantum abzutreibender Meische vorausgesetzt, von folgenden
Umständen bedingt, als:
1) von der Feuerfläche der Vrennblase;
2) von der Lebhaftigkeit der Unterhaltung des Feuers;
3) von dem Alkoholgehalte der reifen Meische oder ge-
gohrenen Flüssigkeit.
Die Feuerfläche der Breunblafe, verbunden mit der Art
und Weise der Feuerung, hat einen sehr großen Einfluß auf
die Zeitdauer des Abtriebs; denn erstere ist die wärmeleitende
Fläche und letztere bedingt die durch die Verbrennung hervor