Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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gebrachte Temperatur und nimmt dadurch auf die Schnelligkeit 
der Wärmeleitung ebenfalls Bezug. Der Brennblase soll man 
daher bei sonst gleichem Rauminhalte eine Form geben, welche 
die entsprechende Feuerfläche darbietet, und das Feuer soll mit 
einer solchen Lebhaftigkeit unterhalten werden, daß dadurch die 
höchstmögliche Temperatur hervorgebracht wird. Man muß 
dabei jedesmal zwei Zeitperioden unterscheiden, nämlich: 
s) die Erhitzung der Meische bis zum Sieden, und 
b) den Abtrieb des Alkohols mit Wasser aus der bereits 
siedenden Meische. 
Die Erhitzung der Meische bis zum Sieden kann Anfangs 
ziemlich rasch geschehen; nur muß man bei dickern Meischen, 
welche viel Treber, Zellenstoff u. dgl. enthalten, dahin sehen, 
daß dabei kein Absetzen und Anbrennen derselben am Boden 
erfolgt, weßhalb öfteres Aufrühren einer solchen Meische vor 
Eintritt des Kochens nothwendig ist. Ist dieß erfolgt, so muß 
das Feuer gemäßigt werden, um ein Überschäumen der kochenden 
Meische zu verhüten, und man muß den Abtrieb Anfangs aus 
gleicher Ursache sehr langsam und vorsichtig betreiben, bis nach 
% oder 7*2 Stunde das Aufschäumen nachgelassen, die Meische 
überhaupt durch das längere Kochen die Eigenschaft zu schäu 
men verloren hat, worauf wieder das Feuer allmälig verstärkt 
und der Abtrieb beschleunigt werden kann. 
Bevor noch der Lutter aus dem Kühler abzufließen beginnt, 
erkennt man den Eintritt des Kochens und der Dampfbildung 
(der Destillation) an dem Helmrohr, welches wegen der durch 
dasselbe streichenden Dämpfe nun so heiß wird, daß man es 
mit der Hand nicht mehr berühren kann, ohne sich zu verbrennen. 
Von da ab beginnt die Destillation und der Ablauf des Lutters. 
Beim Weinen hingegen, wo man es mit keiner schleimigen, 
stark schäumenden Flüssigkeit zu thun hat, kann die Erhitzung 
des Lutters bis zum Kochen und die Destillation rascher be 
trieben werden. 
Die Destillation der Meische bedingt daher ihrer schleimigen 
Beschaffenheit und schäumenden Eigenschaft wegen eine nicht 
unwesentliche Verzögerung des Abtriebs, welcher sich um so 
fühlbarer macht, in je mehren Füllungen die Meische abge 
trieben werden muß und je voller dabei die Blase gemacht wird. 
Da nun die Entleerungen der Blase und die Füllungen der 
selben mit frischer Meische auch einen Zeitaufwand in Anspruch
	        
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