Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

von — 35520 Wärmeeinheiten. In diesem Verhältnisse wird 
an Holz, an Zeit und an Kühlwasser erspart. Da für den 
einfachen Brennbetrieb bei der Erzeugung von Branntwein 
226499 W. E. berechnet wurden, so beträgt dieß ohne Rück 
sicht auf die noch nicht in Anschlag gebrachten Wärmeverluste 
35520 
"~226499 °^ er ^0.6 pCt. für jeden dieser wichtigen Momente. 
In je mehre Füllungen man die Masse der abzutreibenden 
Meische vertheilt, desto größer wird diese Ersparniß; jedoch 
wird sie wieder in Bezug auf den Zeitaufwand etwas beschränkt 
durch den Zeitverlust, welcher bei den oftmaligen Entleerungen 
und Füllungen der Blase Statt findet. Es versteht sich von 
selbst, daß die Entleerung der Blase durch ein am Boden der 
selben angebrachtes, hinreichend weites Abflußrohr zu geschehen 
habe, und dann geht diese Operation sehr schnell von Statten. 
Nachdem durch diese Einrichtung der Beweis hergestellt 
war, daß die beschriebene Vorwärmung der Meische eine be 
trächtliche Ersparniß bewirke, ging man weiter und suchte die 
selbe bis zum jedesmaligen Sieden der Meische zu erzielen, 
um jenen Vortheil noch zu vergrößern. Da dieß aber im ge 
wöhnlichen Vorwärmer selbst einen Verlust an Alkohol nach 
sich gezogen haben würde, so war es nothwendig ein Geräthe 
dazu anzuwenden, welches, vollkommen geschlossen, nur den 
austretenden Dämpfen einen Ausgang gestattet, dieselben aber 
zugleich zur Condensation und Aufsammlung bringt, zu wel 
chem Behufe die Dampfleitungsröhre aus dem geschlossenen 
Vorwärmer in die Kühlröhre des untern Kühlfasses mit ein 
gemündet wurde. Hierdurch kann die Vorwärmung der Mei 
sche zwar bis zu einer Temperatur von 77° R., aber nicht 
höher getrieben werden, und man erspart daher an Wärme 
— 48928 Wärmeeinheiten (21.5 pCt.), weil % der Meische 
nun um 62" R. (77 — 15°) mehr vorgewärmt in die Blase 
gelangten. 
Pistorius war der Erste, welcher die Erfindung des 
Franzosen Eduard Adam bei der Weindestillation nachahmte 
und ausführte, nämlich die aus der Brennblase aufsteigenden 
wässerig-geistigen Dämpfe nicht unmittelbar in den Kühler, 
sondern erst in Meische zu leiten, welche, sich in einer zweiten, 
höher stehenden Blase befand, so daß sie sich darin Anfangs 
verdichteten, durch Abgabe ihrer gebundenen Wärme aber die
	        
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