Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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der letzter» mit nur wenigerem Wasserdampf in den Conden- 
sator weiter geführt wird, um darin die vollständige Verdichtung 
und Abkühlung zu erleiden. 
Die einfachste Vorstellung davon kann man sich wieder mit 
telst eines Wonlf'schen Apparats (Tafel I., Fig 4.) machen, 
wobei aber die Hälse der Flaschen der Art mit ziemlich weiten 
zweischenkeligen Röhren verbunden werden, daß dieselben bloß 
in die Hälse der Flaschen und nicht auch bis auf den Boden 
derselben reichen. Der wässerig-alkoholige Dampf wird so ver 
anlaßt, durch dieses System von zweihälsigen Flaschen zu strei 
chen, ohne eine Flüssigkeitssäule durchströmen zu müssen. Die 
einzelnen Flaschen sind die Räume, die Dephlegmatoren, durch 
welche die Dämpfe strömen, um darin durch Verdichtung eines 
Theils des Wasserdampfes von Flasche zu Flasche eine zuneh 
mende Dephlegmation zu erleiden. Läßt man die Außenwände 
der Flaschen bloß durch die Berührung mit der atmosphärischen 
Luft abkühlen, so ist die dephlegmirende Wirkung derselben 
natürlich nur sehr gering. Das Wasser ist ein besserer Wärme 
leiter; durch Umgebung der Flaschen mit Wasser kann daher 
die Dephlegmirung verstärkt werden und es steht dieselbe in 
Proportion mit der Temperatur des Mittels, durch welches 
man die Wände der Dephlegmatoren kühl erhält. Die geeig 
netste Temperatur dazu scheint die von 40 bis 60" R. zu sein. 
Auch durch das Dephlegmiren bezweckt man Concentrirung 
und Entfuselung des Destillats. Erstere wird sicher erreicht 
und steht mit dem Grade der Dephlegmation, d. h. mit der 
Temperatur des Devhlegmirmittels, im Verhältnisse. 
Wasser- und Alkoholdampf können bei jeder Temperatur 
bestehen; nur in der Spannung und relativen Menge derselben 
besteht ein Unterschied. 
Bei 80" R. entweicht der Wasserdampf ungehindert in die 
Luft; bei 60" R. nimmt die Luft schon viel weniger, bei 40" R. 
noch weniger Wasserdampf auf. In den Meische- und Lutter 
dämpfen vertritt der Alkoholdampf gewissermaßen die Stelle 
der Luft; er besteht noch bei 62" R. Temperatur, bei welcher 
der Wasserdampf schon großentheils zu Wasser condensirt wird. 
Läßt man daher wässerig-alkoholige Dämpfe durch Räume 
streichen, deren Wände mit Wasser von 62" R. Temperatur um 
geben sind, so wird dabei ein großer Theil des Wasserdampfes 
zu Wasser condensirt werden, der Alkohol aber noch in Dampf-
	        
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