1) Solche, in denen (nebst Wasser) der Zucker den vor
waltenden Bestandtheil ausmacht, welche aber auch schon das
Ferment in ihrer Mischung enthalten und deßhalb von selbst
in Gährung übergehen. Dazu gehören die Säfte der Trauben,
Birnen, Äpfel, Erdbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Vo
gelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Hollunderbeeren rc., der
Pflaumen, Zwetschken, Kirschen (überhaupt der Prunns-Arten),
der Ahorn- und Birkenbäume, des Zuckerrohrs, der grünen
Maisstengel, der Erdbirnen und der Runkelrüben. Sie erzeu
gen Lei ihrer Gährung neben dem Alkohol auch neue Hefe, und
die Mengen dieser beiden erzeugten Producte sind einander pro
portional.
2) Solche, welche zwar Zucker enthalten, denen aber
das Ferment fehlt. Diese müssen mit Zusatz der erforder
lichen Menge Ferment in Gährung versetzt werden. Sie zer
setzen (consumiren) dabei eine gewisse Menge Ferment, und es
steht die Menge des gebildeten Alkohols hier im Verhältnisse
mit der Menge der zersetzten Hefe und des Zuckers. Hierher
gehören alle reine Zuckerarten: der gemeine crystallisirbare und
der Krümelzucker (Trauben-, Obst- und Stärkezucker), der Ho
nig, der Stärkesirup, der Zuckersirup und die Melasse, unter
Umständen der Saft der Runkelrüben, Mohrrüben, Erdbirnen k.
3) Solche, in welchen kein oder nur wenig fertig gebilde
ter Zucker enthalten ist, in welchen dagegen das Stärkmehl den
vorwaltenden Bestandtheil ausmacht, welches bei der Verwen-
dung dieser Stoffe zur Branntweinerzeugung erst in gährungs-
fähigen Zucker (Krümelzucker) umgewandelt werden muß, um
die geistige Gährung einleiten und Alkohol daraus bilden zu
können. Diese Substanzen enthalten neben dem Stärkmehl auch
Kleber (Proteinkörper). Deßhalb sind die daraus bereiteten
süßen Flüssigkeiten zwar der Selbstgährung fähig, aber sie tritt
langsam ein und bietet keinen guten Erfolg. Zur Beschleuni
gung des Eintrittes, zur gehörigeu Leitung und zum regelmäßi
gem Verlaufe des Gährprocesses, so wie zur Erzwingung des
gewünschten Erfolges desselben ist ein Zusatz von Hefe zur Er
regung der Gährung unerläßlich. Neben dem Alkohol entsteht
dabei neu gebildete Hefe; die Meuge derselben ist jener des
Alkohols und des zersetzten Zuckers proportional. Zu diesen
Materialien gehören: die Getreidearten, der Reiß, der Mais,
die Hülsenfrüchte, die Kastanien, die Eicheln; die vorzüglichste