Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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speisurig, wenn sie auch allein nicht hinreicht, nur destillirtes 
Wasser in den Dampfkessel bringt. 
o) Ersparung an Zeit und Brennstoff, weil die Rectifica- 
tion dieses Lutters im Dampfkessel keinen besondern Aufwand 
dieser Mittel mehr in Anspruch nimmt. 
6) Ersparung an der räumlichen Größe aller Theile des 
Destillirapparats und namentlich der Blasen, weil, nachdem die 
ser Lutter nicht mehr znr Meische in der zweiten Blase abge 
lassen wird, ihr Jnhaltsmaß nicht mehr so groß zu sein braucht 
und auch kleinere Mengen von Zwischendestillaten erhalten werden, 
e) Ersparung an Anschaffungskosten des ganzen Apparats. 
Es ist demnach zu wünschen, daß diese Lutterspeisung des 
Dampfkeffels auf irgend eine Vortheilhafte Art in Ausführung 
zu bringen ermöglicht werde. 
Gall bringt zu diesem Behufe den Rectificator so hoch 
an, daß der Lutter aus demselben durch die Speiseröhre un 
mittelbar in den Dampfkessel abgelassen werden kann. 
Mau könnte ihn wohl auch durch einen Hahn aus dem 
Rectificator abziehen und unmittelbar durch die oben trichter 
förmig erweiterte Speise- und Sicherheitsröhre in den Dampf 
kessel einfüllen. 
Vielleicht wird man erwartet haben, in diesem Werke eine 
genaue Beschreibung der gangbarsten Apparate sammt Zeichnungen 
zu finden; allein dieß wäre durchaus gegen den Zweck desselben, 
wornach es bestimmt ist, Alles auf den Grundsatz zurückzuführen, 
nicht aber das Bestehende bloß zu beschreiben; denn indem das 
Letztere — die bloße Beschreibung technischer Methoden und 
Geräthe — die Nachahmung, den Stillstand bedingt, bezweckt 
die Zurückführung alles dessen auf den dabei leitenden Grund 
satz den Fortschritt und führt so von Stufe zu Stufe der 
Vollkommenheit zu. 
Deßhalb wurde die letztere Form der Bearbeitung als die 
gegenwärtig allein brauchbare gewählt, und eben deßhalb sind 
dem Werke auch keine Zeichnungen solcher Apparate, die es nur 
unnöthigerweise vertheuert haben würden, beigegeben. Derjenige, 
welcher aus Neigung und Beruf mein Werk benützt, wird und 
muß so viel Kenntniß der bestehenden Apparate besitzen, um 
das darüber Gesagte auch ohne Abbildung zu verstehen und
	        
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