Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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Anschaffungskosten in Betracht gezogen wird, sehr leicht zu ant 
worten; denn wenn auch das Kupferblech nur von der halben 
Stärke wie das Eisenblech angewendet würde, so kommt ein 
kupferner Kessel doch immer viel theurer zu stehen als ein eiserner. 
Die Dauer derselben hängt viel von der Behandlung bei der 
Feuerung ab, und wir besitzen darüber noch keine zureichende 
vergleichende Erfahrungen. 
Wird ein kupferner Kessel unbrauchbar und ist man ge 
nöthigt, das Kupfer als alt hintanzugeben, so verliert man 
dadurch etwa 30 pCt. der Anschaffungskosten, die nahe so viel 
ausmachen, als bei gleichem Gewichte beider jene eines eisernen 
betragen haben würden. Wiegt dagegen der kupferne Dampf 
kessel nur halb so viel als der eiserne, so kommt der erstere 
nur um etwa 50 pCt. theurer als der letztere zu stehen, und 
der Verlust, im Falle er unbrauchbar würde, beträgt dann nur 
nahe die Hälfte von den Anschaffungskosten eines eisernen, wel 
cher, wenn er unbrauchbar geworden, nur V 4 bis 4 / 3 seines 
ursprünglichen Werthes hat. Eiserne Dampfkessel sollen sich 
besser für Steinkohlenfeuer eignen als kupferne, weil das Ei 
sen von diesem Feuer weniger leide; allein, ist die Feuerung 
zweckmäßig angelegt und das Kupferblech des Kessels nicht zu 
dick, so ertragen auch kupferne Kessel das Steinkohlenfeuer besser. 
Es hängt daher von den bemerkten Umständen, von der 
Stärke und dem Gewichte der Bleche, von der Dauer und von 
dem verwendeten Brennmateriale, sowie davon ab, welche An 
schaffungskosten man verwenden will oder kann, um sich für 
das eine oder das andere Materiale zur Anfertigung des Dampf 
kessels zu entscheiden. 
Einige Bemerkungen über das gewöhnliche 
Vorgehen bei Anlage und Errichtung von 
Brennereien und Brennapparaten. 
Es ist leider zu beklagen, daß es noch so wenige routi- 
nirte und vorgebildete Technologen gibt, die sich mit der 
Errichtung und Inbetriebsetzung von landwirthschaftlichen Ge- 
werbsanstalten überhaupt und mit jenen von Branntwein 
brennereien insbesondere befassen, und diesem Umstande mag 
es wohl mit zugeschrieben werden, daß wir so viele in der An-
	        
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