Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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Die hier angegebenen erreichbaren Ausbeuten werden von 
Getreide nur bei dem sorgfältigsten Verfahren, niemals aber 
noch, außer bei den Kartoffeln und deren Präparaten, im gro 
ßen Durchschnitte erhalten; bei den letzter» nähern sich die 
erreichbaren Ausbeuten sehr oft den möglich größten. 
Es ist auch oft von der Alkoholausbente aus der landes 
gesetzlichen Maßeinheit des verarbeiteten Rohstoffes die Rede. 
Um sich hierüber verständigen zu können, muß man dabei stets 
angeben, was eine Maßeinheit der verarbeiteten Substanz wiegt, 
und ob sie gestrichen oder gehäuft gemessen wird; denn es ist 
bekannt, daß je nach der Qualität das Gewicht der Maßeinheit 
Getreide größer oder kleiner ist, so wie daß das Getreide ge 
strichen, die Kartoffeln aber gehäuft gemessen werden. Je nach 
dem Durchmesser oder der Querschnittsstäche des gebrauchten 
Maßes ist nun der Haufe kleiner oder größer, und davon das 
Gewicht der Maßeinheit der Kartoffeln mit bedingt. Auffallend 
ist der Umstand, daß in Preußen das Gewicht eines Scheffels 
Kartoffeln mit 100 und auch bis mit 110 U und jenes eines 
Scheffels Weizen mit 85 Berliner Pfd. angegeben wird, wäh 
rend in Österreich die Gewichte eines Metzens Weizen und 
Kartoffeln so ziemlich gleich mit je 80 U angenommen werden. 
Auf diese Differenzen muß man bei Vergleichungen der Alkohol 
ausbeuten aus der Maßeinheit zwischen Preußen, Österreich 
und andern Ländern besondere Rücksicht nehmen, und sie, um 
zu einem brauchbaren vergleichenden Resultate zu gelaugen, auf 
das absolute Gewicht, am besten auf 100 Ss der verarbeiteten 
Substanz, zurückführen. Häufig werden die in den Brennereien 
verarbeiteten Kartoffeln nicht gemessen, sondern ihr Jnhaltsmaß 
aus dem des Kochbottichs gefolgert. In diesem Falle muß man 
die Überzeugung haben und sich dieselbe nöthigenfalls verschaffen, 
daß nicht mehr Kartoffeln in denselben eingefüllt worden sind 
und eingefüllt werden können, als angegeben wurde; denn dieß 
ist eines der gewöhnlichen Kunststückchen derjenigen Brenner, 
die sich mit übergroßen Ausbeuten aus dem Scheffel oder 
dem Metzen Kartoffeln rühmen.
	        
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