Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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daselbst zu rectificiren, so daß der bisherige Betrieb dadurch 
sonst gar keine Aenderung erlitte. 
Man würde dabei einen hochgradigeren und reineren 
Weingeist, so wie auch eine reinere Schlempe erhalten. Man 
gewinnt zwar auch an Zeit und Brennstoff beim Abtriebe der 
Meische. Allein weil das gesammelte Phlegma doch endlich 
dem Abtriebe unterworfen wird, geht letztere Ersparniß dabei 
wieder verloren. 
Der Handel verlangt gegenwärtig fortwährend hochgrä- 
digeren und reineren Weingeist, so daß man schon in vielen 
Fabriken' den Weingeist in besonderen Apparaten rectificirt, um 
ihm diese gewünschten Eigenschaften zu ertheilen. Auf obige 
Art kann diesem Ziele ebenfalls näher gerückt werden. 
Mkoholgewinnurrg beim Brodbacken. 
Es ist bekannt, daß die Brotgährnng eine geistige ist, 
welche später in eine saure übergeht. Bei der geistigen Gäh- 
rung entwickelt sich neben Alkohol eine gewisse Menge kohlen 
saures Gas, und dieses, in dem zähen Teige zurückgehalten, 
ist es, welches denselben auflockert und anftreibt. Deßhalb 
kann man durch Zusatz von Zuckerdas Aufgehen des Brotteiges 
befördern. Beim Backen des Brotes in der Hitze verflüchtigt 
sich der darin vorhandene Alkohol, und kann, wenn man das 
Backen in verschlossenen Öfen vornimmt und die davon abzie 
henden Dämpfe in einem Kühler verdichtet, aufgefangen wer 
den. Man hat darüber Versuche im Größern gemacht. 100 U 
Weizenmehl verbacken gaben 57 Maßprocente Tralles Alkohol. 
Ein Mispel Roggenmehl (21.4 W. Metzen) gab, zu Brot ver 
backen, in gewöhnlichen Backöfen 5 Quart (4 Maß) Brannt 
wein von 50 pCt. Tralles. In Leipzig lieferten 270 Rog- 
genmehlbrote zu 7 K' Gewicht im Mittel 2 Maß Branntwein 
von 46 pCt. Tralles. 
Man erhält immer einen sehr schwachen Lutter, der zu 
Branntwein rectificirt werden' muß. Damit ist sichergestellt, 
daß man beim Brotbacken Branntwein gewinnen könne. Wenn 
dieß gegenwärtig lohnend wäre, hätte man wohl in großen 
Bäckereien davon schon Gebrauch gemacht. In England, wo 
die Branntweinsteuer allein mehr als zweimal so viel beträgt,
	        
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