Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

als bei uns der Branntwein kostet, mag damit ein Gewinn 
verbunden sein und soll zur Anlage einer Anstalt dieser Art 
ermuntert haben. Es ist nicht bekannt geworden, ob sic sich 
im Fortbetriebe befindet. 
Die Branntwein-Schlempe. 
Der entgeistete Rückstand von der Destillation der gegoh- 
renen Branntweinmeische oder Meischwürze heißt Schlempe. 
In der Beschaffenheit der' Schlempe findet ein wesentlicher Un 
terschied Statt, je nachdem dieselbe 
a) durch Destillation mit freiem Feuer oder mit einströ 
mendem Dampf, 
b) aus einer dünnern oder dickern Meische, 
o) aus einer mit den Trebern vermengten Branntwein 
meische oder ans einer klaren Meischwürze, 
ä) aus einer mehr oder weniger vergohrenen Meische oder 
Würze, 
6) ans einer Würze mit Zusatz voll mehr oder weniger 
Malz lind Getreide, lrnd endlich 
k) aus einer Meische oder Würze erhalten wurde, ans 
welcher die neu gebildete Hefe zur Erzeugung der Preßhefe 
abgesondert worden ist. 
Diese Verschiedenheiten derselben müssen zuerst gewürdigt 
werden, ehe wir zur Betrachtung ihrer Anwendung übergehen. 
Ad a) Vorerst ist es die Destillationsweise, welche auf die 
Qualität der Schlempe einen Einfluß nimmt, indem, wie be 
reits früher gezeigt worden ist, die Destillation über freiem 
Feuer den Rückstand um etwa 25 pCt. des Volumens und Ge 
wichtes vermindert, die Dampfdestillation dagegen sie um 10 
bis 25 pCt. vermehrt. Diese Vermehrung wird aber nur be 
wirkt durch Hinzutreten von Wasser. Von den in der Schlempe 
vorhandenen nicht flüchtigen Substalizen wird dadurch nichts 
hinweggebracht, ihr absoluter Gehalt an diesen Stoffen bleibt 
unverändert, ^ und der Unterschied besteht bloß darin, daß sie 
in einer kleinern oder größern Wasfermenge enthalten sind, wo 
durch ihr relativer Gehalt in der Flüssigkeit ein verschiedener 
wird. Die Schlempe der Feuerdestillation ist daher consistenter, 
substantiöser, jene von der Dampfdestillation ist verdünnter.
	        
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