Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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nach derselbe aus dem Weingeiste gewonnen werden kann, ab 
gesehen werden. Von seinen Eigenschaften, so wie von seinem 
Verhalten wurde schon im I. Theil dieses Werkes unter der 
Überschrift „Alkohol" S. 105 gehandelt. Von der Bestim- 
mung des Alkoholgehaltes im Branntwein und Weingeist (Al- 
koholometrie), so wie von seiner weitern Reinigung und Ent- 
fuselung wird in Folgendem die Rede sein. 
Wenn man den Weingeist für sich rectificirt, so wird zwar 
das Destillat immer etwas reiner, allein im Rückstände, im 
Phlegma, bleibt weniger Fuselöl, weil dasselbe im Weingeist 
leicht löslich und, damit gewissermaßen inniger verbunden, mit 
den Weingeistdämftfen wieder überdestillirt. Will man den 
Weingeist daher mehr vom Fuselöl befreien, so muß er vor der 
Rectification mit Wasser vermischt werden, in welchem Falle 
man ein reineres Destillat und im zurückbleibenden Phlegma 
mehr Fuselöl erhält; jedoch muß dabei der immer fnseligere 
Nachlauf von dem reineren Vorlauf abgesondert werden. Es 
scheint, daß durch den Zusatz von Wasser die Verbindung des 
Fuselöls mit dem Weingeist lockerer gemacht wird. 
Man erkennt die Gegenwart des Fuselöls im Weingeist 
nicht blos am Geruch und Geschmack, sondern auch daran, daß 
er sich trübt, wenn derselbe mit dem 12 bis Ibfachen Volumen 
Wasser gemischt wird. Die Trübung entsteht von dem sich 
dabei ausscheidenden Fuselöl. 
Alkoholometrie, oder Bestimmung des Al 
kohols Lm Branntwein und Weingeist. 
Der Alkoholgehalt geistiger, aus Wasser und Alkohol ge 
mischter Flüssigkeiten wird am besten ermittelt durch die Be 
stimmung der Dichten derselben. Dieß geschieht am genauesten 
mittelst eines Tausendgran-Fläschchens durch wirkliches Abwägen 
der zu prüfenden geistigen Flüssigkeit darin, nachdem man sie 
vorher durch Abkühlung, wenn sie wärmer, oder durch Erwär 
mung, wenn sie kälter war, auf die erforderliche Temperatur 
von 12 oder 14° R. gebracht hat, je nachdem das Tausend 
granfläschchen für diese oder jene Temperatur adjustirt ist, und 
man von dieser oder jener Normaltemperatur ausgeht. Auch 
jedes andere Glasfläschchen mit eingeriebenem Glasstöpsel und
	        
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