Hefe der Destillation unterworfen werden, liefern nicht nur
einen reinern Branntwein, sondern auch weniger Fuselöl, so
daß es scheint, daß auch hier wie beim Wein die Hefe der
vorzüglichste Sitz des Fuselöls sei, wie denn auch die bei die
ser Gährung neu gebildete Hefe, mit Wasser verdünnt destillirt,
ein sehr fuseliges Destillat liefert.
An den innern Wänden der Dephlegmatoren und Kühl
apparate der Destillirgeräthe findet man immer mehr oder we
niger angesetztes Fuselöl, welches von aufgelöstem Kupferoxyd
grün gefärbt ist und eine schmierige Masse bildet. Sie hat
einen sehr starken Fuselgeruch, Ekel erregenden, ranzigfettigen
Geschmack und enthält manchmal auch Zinn und Bleioxyd von
dem gebrauchten Loth. Das Materiale des Destillirgeräthes
soll Einfluß auf die Beschaffenheit des Fusels haben. Aus
Glas- und Holzgefäßen destillirt, soll der Branntwein viel rei
ner sein.
Fuselöl aus Kartosfelbranntwein.
Dumas hat das Fuselöl vom Kartoffelbranntwein unter
sucht. Im rohen Zustande enthält es noch Alkohol; destillirt
man es, so geht dieser zuerst über und es bleibt eine Flüssig
keit im Rückstände, welche zwischen 104 bis 105.6" R. siedet.
Durch langsame Rectification des Destillats hiervon erhält man
im Rückstände noch Etwas einer gleichen Flüssigkeit. Das so
erhaltene Öl für sich mit Vorsicht rectificirt, liefert endlich ein
gleichartiges Product, welches bei 105.2" R. siedet, klar und
farblos ist und einen eigenthümlichen, ekelhaften Geruch besitzt.
Das rohe Fuselöl war stark rothgelb, von unangenehmem
Geruch; athmet man lange eine mit seinem Dampf beladene
Luft ein, so empfindet man Übelkeiten und Kopfweh. Mit ge
wöhnlicher Pottasche destillirt, nimmt es einen Fruchtgeruch an,
ähnlich dem des Salpeteräthers oder der Reinetteäpfel.
Dumas hat es analysirt und folgende Zusammensetzung
desselben gefunden:
Gewichtstheile. Dampfdichte.
c 5 . . .
. 38.26
68.6
4.2160.
. 7.50
13.4
0.8256.
0 . . .
. 10.00
18.0
1.1026.
55.76
100.0
6.1442.
Die gefundene specifische Schwere des Dampfes — 3.147;