Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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früher bei einer andern Gelegenheit erklärt worden, und daß 
dieser fuselige Branntweindampf nicht in der Flüssigkeit verdichtet 
wird, sondern sie bloß durchströmt und das Fuselöl weiter führt. 
Die Rectificationen in den Vreunapparaten sind daher anderer 
Art, als die mittelst mehrer sich folgender Separat-Destillationen. 
Entweder wird nun der flüssige Branntwein mit der 
Kohle entfuselt, und dazu wendet mau feines Kohlenpulver an, 
oder es wird der Branntweindamf entfuselt, dazu dient 
gekörnte Kohle. Die Rectification des Branntweins mit Zusatz 
von Kohlenpulver zeigt sich fehlerhaft, weil die Kohle bei der 
Siedehitze der destillirenden Flüssigkeit das Fuselöl nicht fest 
genug zurückzuhalten vermag. 
Um den Branntwein auf erstere Weise zu entfuseln, wählt 
man dazu entweder den Weg der Digestion oder den der 
Filtration, und gebraucht dazu feines Kohlenpulver. 
Bei der Reinigung durch Digestion nimmt man auf 1 
Eimer Branntwein 3 — 5 S Kohlenpulver und rührt dasselbe 
in großen Fässern mit Flügelwellen in den Branntwein ein, 
was man durch etwa zwei Tage öfters wiederholt. Nach die 
ser Zeit wird der Branntwein von dem zu Boden gesetzten Koh- 
lenpulver klar abgezogen und durch Destillation gereinigt. War 
die Kohle nicht frisch ausgeglüht, so kann der Branntwein nach 
Joß Paraffin (aus dem absorbirten brenzlichen Öl) enthalten. 
Das Kohleupulver hält eine gewisse Menge Branntwein zurück, 
welcher daraus durch Destillation mit Wasser gewonnen wer 
den muß. 
Bei der Reinigung durch Filtration wendet man ein 
Filter an, welches aus abwechselnden Schichten von grobem 
Kohleupulver und Saud besteht, und läßt den Branntwein 
durch hydrostatischen Druck von Unten nach Oben durch das 
Filter aufsteigen — ein Verfahren, welches dem erstern vor 
gezogen wird. Aus dem Rückstände im Filter muß der anhän 
gende Branntwein durch Auswaschen zur Entfernung des San 
des und Destillation wieder gewonnen werden. 
Bei der Reinigung durch Destillation wird diese an 
gewendet in dem Momente, wo der Branntweindampf (Wein 
geistdampf) in den Kühler übergeht, indem man ihn da durch 
sehr grobes Kohleupulver streichen läßt, das sich in einem ku 
pfernen Gefäß zwischen zwei eingelegten durchlöcherten kupfernen 
Böden befindet. Die geistig-fuseligen Dämpfe streichen von
	        
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