Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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am Sacharometer) als die Schlempe und als die vergohrene 
Meische. 
Ob dieselbe künstliches Viehfutter ist, ergibt sich aus 
dem gleichen Verhalten; denn dasselbe darf nicht gähren, noch 
gegohren sein oder Alkohol enthalten. Durch die Gährung 
würde sogar ein Theil der fettbildenden Bestandtheile aus dem 
selben entfernt werden, was nachtheilig Ware, wenn man nicht 
die Absicht hätte, den dabei gebildeten Alkohol vorerst zu ge 
winnen, ehe man sie als Schlempe verfüttert. Da indessen in 
einer Branntweinbrennerei ohnedieß genug Schlempe, mithin 
Viehfutter erzeugt wird, so ist die Erzeugung andern ähnlichen 
künstlichen Viehfutters eiuestheils überflüssig, anderntheils ohne 
Mitbenützung zur Gewinnung von Branntwein weniger loh 
nend, in einer Branntweinbrennerei wegen Gefährdung des 
Steuergefälls auch unstatthaft. 
Dr. Galt hat zuerst die milchsaure süße Kartoffel- 
meische als ein nahrhaftes Viehfutter empfohlen, und bald 
darauf wurden Vorschläge der Art häufig wiederholt, ohne 
aber diesen Gegenstand aus dem rechten Gesichtspuncte aufzu 
fassen. Wenn man 1000 K' Kartoffeln mit 50 U Gerstenmalz 
einmeischt und in 15 Eimer Gährbottichraum bringt, nach dem 
Abtriebe aber 18 Eimer Schlempe erhält, so enthält diese die 
Blutbestandtheile der eingemeischten Materialien in demselben 
absoluten und relativen Verhältnisse, als wenn aus derselben 
unmittelbar 18 Eimer Meische erzeugt worden wären; nur die 
fettbildeuden und den Athmungsproceß unterhaltenden stickstoff 
freien Bestandtheile sind in der letztern in einer mehrfach grö- 
ßern Menge enthalten, kommen aber in Bezug auf Ernäh 
rungsfähigkeit weniger in Betracht. Wenn man dagegen die 
Meische so weit verdünnt, daß sie einen der Schlempe gleichen 
Extractgehalt von z. B. 3 pCt. bekommt, so erhält man aus 
den oben genannten eingemeischten Materialien ciroa das Fünf 
fache oder 90 Eimer milchsaure süße Meische, deren absoluter 
Gehalt an Bl utbe st au dt heilen aber nur Vs von jenem 
der Schlempe beträgt. In ähnlichem Verhältnisse wird daher 
auch die Blut- und Fleischbildungsfähigkeit jener milchsauren 
dünnen Meische, mithin ihre Nährfähigkeit überhaupt geringer 
sein. 
b) Durch öftere Eiumeisch ungen in einen und den" 
selben, für eine gewisse Gährdauer versteuerten Gährbottichraum,
	        
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