Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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durch Dickmelscheu bei Entrichtung des gleichen Steuerbetrugs 
an Ausbeute mehr zu gewinnen in der Lage ist, das kann 
der kleine Brenner nur durch das Meischeduppliren erreichen 
und ersterem dadurch gleichkommen. Zn Preußen sind dem 
nach die mit Dampfbrennapparaten versehenen Brennereien, 
welche dicker meischen können, etwas höher besteuert. 
Die Ausbeuten sind abhängig und der Ertrag ist bedingt: 
a) von der Qualität des verarbeiteten Materials, 
b) von der intelligenten Leitung des Betriebs. 
Es ist begreiflich, daß nur gute, mehlreiche Kartoffeln eine 
große Ausbeute liefern können. Indessen der Brennereibesitzer, 
welcher die Kartoffeln selbst baut, wird nicht allein darauf, 
sondern auch auf den Ertrag an Kartoffeln überhaupt, oder, 
einfach ausgedrückt, auf den S tärkm eh lertrag zu sehen ha 
ben. Wenn z. B. ein Metzen Land 40 Centner Kartoffeln 
einer Sorte von 30 pCt. Gehalt an Trockensubstanz, ein an 
deres Stück gleichgroßes Ackerland aber 60 Centner Kartoffeln 
einer andern Sorte von nur 25 pCt. Gehalt an Trockensub 
stanz liefert, so wurden im ersten Falle im Ganzen 12 Ctr., 
im letztern Falle aber 15 Ctr. Trockensubstanz und im ähn 
lichen Verhältnisse auch mehr Stärkmehl producirt. Für den 
Brenner findet bei der Verarbeitung beider nur der Unterschied 
Statt, daß er von den letztern in den gleichen Gährbottichraum 
etwas mehr einmeischen muß, um eine Meischwürze von glei 
chem Extractgehalte zu erzeugen. 
Die Qualität des angewendeten Gerstenmalzes aber hat 
einen großen Einstuß sowohl auf die Zuckerbildung als auf 
die Vergährung, und demnach muß gute Gerste und diese 
im entsprechend gekeimten Zustande zur Branntwein 
erzeugung angewendet werden, wenn anders die Ausbeuten und 
der Ertrag der Brennereien nicht gefährdet oder verkleinert 
werden sollen. Dasselbe gilt für Getreidebrennereien von dem 
angewendeten rohen Getreide, dessen Qualität man am besten 
bestimmt, indem man es mit Gerstenmalz zu Würze auflöst 
und aus der Menge und dem Extractgehalte derselben jenen 
des rohen Getreides folgert. 
Den größten Einstuß auf die erzielten Ausbeuten und den 
dadurch bedingten Ertrag der Brennereien hat auch die In 
telligenz ihres Betriebs — ein Umstand, der bis gegenwär 
tig noch selten erkannt ist und erkannt werden will. Es ist
	        
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