Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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1848 kaum % Gallon, also eine Abnahme um mehr als 5 / 6 
in 100' Jahren. 
Im Jahre 1745 waren (nach Porter) in London allein 
an 20000 Schnaps- und Branntweinläden, und die Zahl der 
in den Straßen umhertaumelnden Männer und Weiber unge 
mein groß. Mehrere Läden führten gemalte Schilder mit der 
Aufschrift: 
Ihr könnt euch hier voll trinken für einen Penny, total 
voll für zwei Pence und erhaltet noch eine Streu für die 
Nacht umsonst. 
Ein Parlamentsbeschluß vom Jahre 1845 beschränkte das 
Branntweinschenken blos auf die Bierhäuser, wodurch einiger 
maßen dem Straßenunfug abgeholfen wurde. 
In den größeren Städten Englands giebt es zwar noch 
viele Branntweinläden, worunter manche auf das Glänzendste 
ausgestattet sind, mit Marmortischen, Spiegeln, Gasbeleuchtung 
rc. ; doch ist die Zahl der Thee- und Kaffeehäuser überwiegend. 
Der bekannte ?ater Mathew, ein irländischer katholischer 
Geistliche, hat durch die mit unermüdlicher Thätigkeit ins Leben 
eingeführten Mäßigkeitsvereine (seit 1839) viel zur Ver 
minderung des Branntweintrinkens beigetragen. 
In Schottland und Irland wird am meisten der sogenannte 
Whiskey, ein Getreidebranntwein, in England mehr Rum, 
Franzbranntwein (Lranä^) und Genievre (6in) getrunken. 
Unter letzterem versteht man blos den gewöhnlichen einheimi 
schen Getreidebranntwein, nur nicht so stark nach Rauch schme 
ckend, wie der schottische, mit einem Zusatz von Kümmel oder 
Wachholder, zuweilen auch mit Terpentinöl oder anderen schäd 
lichen Stoffen versetzt, um ihn recht scharf zu machen, wie ihn 
namentlich die Irländer lieben sollen. 
Kartoffelbranntwein (sogenannter Fusel) wird in England, 
wenig erzeugt und getrunken. 
Der Verbrauch von inländisch aus Malz und Getreide er 
zeugten geistigen Getränken war im Jahre 1849: 
in England . 9.053670 Gallons 
„ Schottland 6.935003 „ 
„ Irland . . 6.973333 „ 
' Zusammen 22.962012 Gallons = 1.837000 
Wiener Eimer von 0.920.
	        
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