Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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und dann muß doch seine vermeinte gute Wirkung ein Ende 
haben. — Auch Gährgefäße von Gußeisen (Blansko in Mäh 
ren) hat man angewendet; sie haben den Nachtheil, die gäh- 
rende Meische durch Wärmeableitung zu sehr abzukühlen und 
dadurch die vollkommene Vergähruug zu hindern. 
Die Größe dieser Gefäße richtet sich nach der des Betrie 
bes. In den der Verzehrungssteuer unterworfenen österreichi 
schen Provinzen ist der kleinste Rauminhalt derselben mit 5 
Wiener Eimer festgestellt. Man hat aber auch derlei Gefäße 
von 60 und bis 90 Eimer Jnhaltsmaß. 
Es wurden davon vorn zweierlei unterschieden, nämlich 
Meischgefäße und Gährgefäße. In den kleineren, noch nach 
alter Art betriebenen Brennereien wird das Einmeischen meisten- 
theils in den Gährbottichen selbst verrichtet, und dann werden 
nicht nur keine besondere Einmeischgefäße verwendet, sondern 
die Gährbottiche müssen auch eine zum Einmeischen geeig 
nete Form erhalten. Man macht sie flacher, nicht über drei 
Fuß tief und oval, um die Meische darin besser bearbeiten, dann 
um von den Seilen leichter in die Mitte der Gährbottiche rei 
chen zu können. Solche gemeinschaftliche Meisch- und Gähr 
bottiche hat man auch bis zu 35 Eimer Jnhaltsmaß. 
In größern Branntweinbrennereien wird das Meischen in 
besondern Einmeischgefäßen verrichtet, welche eine den obigen 
ähnliche, dazu passende Form besitzen; man nennt sie V o r- 
meischb ottiche, und aus denselben wird erst die fertige Mei 
sche nach beendigter Zuckerbildung in die Gährgefäße gebracht, 
wobei ein Vormeischbottich für viele Gährbottiche ausreicht, 
weil die Einmeischung für dieselben nicht auf einmal, sondern 
in bestimmten Zeiträumen nach einander geschieht. 
Für diesen Fall macht man die Gährbottiche tiefer, weil 
darin weiter bloß ein Durchrühren der Meische mit der zuge 
setzten Hefe und mit dem Kühlwasser nothwendig ist, was keiner 
so großen Kraftanstrengung bedarf. Übrigens macht man sie 
im Querschnitte rund, oval oder viereckig; im letztern Falle 
heißen sie Gährstöcke, und sind eigentlich nichts anderes, als 
ein durch dicke Holzwände in mehrere Zellen abgetheilter Holz 
kasten. Die Gährstöcke nehmen bei gleichem Jnhaltsmaße und 
gleicher Tiefe den kleinsten Raum ein; mehr Raum erfordern 
unter denselben Umständen die ovalen, und den größten Raum 
zur Aufstellung (in der Gährkammer) bedürfen die runden Gähr-
	        
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