Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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Diese verschiedenen ausführbaren Methoden der Hefener 
zeugung sollen hier der Reihe nach durchgegangen und kritisch 
erörtert werden. 
Hefenerzeugung als Nebenprodukt der Branntweinbrennerei. 
Bisher war nach dem Vorstehenden eine Art der Preß 
hefenerzeugung üblich, wobei die ganze Meische sammt Trebern 
gegohren und deßhalb eine mit Stärkmehltegumenten und fei 
ner Kleie verunreinigte Preßhefe erzeugt wurde; allein wenn 
diese Methode der Preßhefenerzeugung rationell ausgeführt 
und dadurch die reinste und kräftigste Preßhefe erzeugt werden 
soll, so ist dazu nothwendig, daß 
a) nicht die ganze Meische sammt Trebern der Gährung 
unterworfen werde, sondern daß dieselben daraus geschieden, 
aus dem verarbeiteten Getreide und Gerstenmalze eine Würze 
gezogen und nur diese in Gährung versetzt werde, wie das 
Letztere in England bei der Getreide-Branntweinbrennerei all 
gemein geschieht, und 
b) daß dahin gewirkt werde, daß die Vergährung dieser 
Würzen so vollkommen als möglich erfolge, zu welchem Zwecke 
eine hinreichende größere Menge Stellhefe aus ungekochter 
Würze, eine zweckmäßige Vorbereitung derselben bis zum 
Eintritte der Hefenbildungsperiode mit Zusatz von Malzmehl 
gebraucht, und daß sich des Sacharometers bedient werde, 
um die fortschreitende scheinbare Attenuation und den endlichen 
Gährungserfolg zu ermitteln und sich so von dem Fortgange 
des Gährungsprocesses die erforderliche Kenntniß zu verschaffen. 
Von der möglichsten Vergährung der Meischwürze ist nebst der 
Menge des gebildeten Alkohols auch die der erzeugten Hefe 
abhängig, daher hierbei insbesondere auch dahin zu wirken ist, 
eine solche zu erreichen, worüber nur das Sacharometer genauen 
Aufschluß gibt. 
Zur Erzeugung der Meische können nebst Gerstenmalz 
alle übrige Getreidearten, und zwar im rohen Zustande ver 
wendet werden; nur beim Gebrauche von Roggen macht es 
einige Schwierigkeiten, die Würze von den Trebern abzuziehen, 
wozu indeß später noch ein Mittel angegeben werden wird. 
Man meischt das Gerstenmalz mit dem Getreideschrot, kunst-
	        
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