Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

534 
könnte. Diese Literatur theilt sich in die Journal-Literatur, 
worin einzelne Abhandlungen über zymotechnische Gegenstände 
vorkommen, und in die eigentliche Fach-Literatur, welche die 
größer» und besondere darüber erschienene Werke umfaßt. Von 
Journalen sind hier natürlich nur die Quellen-Journale gemeint, 
in welchen die fraglichen Abhandlungen im Original erscheinen. 
Ich habe nicht die Absicht, hier etwa eine Nachweisung über 
diese zweifache Literatur geben zu wollen, die man anderer 
Orten, und namentlich in den Schriften des steißig sammelnden 
Leuchs, so wie in Schubarth's „Handbuch der technischen 
Chemie" zusammengestellt findet; mein Zweck ist vielmehr, ihren 
Inhalt so wie ihre Brauchbarkeit im Allgemeinen zn besprechen. 
Wer nun diese Schriften in solchem Umfange, wie ich dieß 
gethan und es mir auch möglich war, mit kritischem Blick von 
jenem Standpuncte ans, auf welchen ich mich durch eigene an 
gestrengte Versuche und Arbeiten versetzt habe, durchgegangen 
ist, dem müssen dieselben als höchst ungenügend erscheinen. Auch 
mein Werk läßt der Natur der Sache nach noch manche Lücke 
und muß deßhalb nur als ein festerer Grund angesehen wer 
den, auf welchem nun die G ährungs ch emie weiter als neues 
Gebäude aufgeführt werden kann. 
Die Ursache, warum unsere bisherigen zymotechnische» 
Schriften nicht genügen, ist theils der Umstand, daß die Wissen 
schaft sich erst später mit Untersuchungen über Gegenstände der 
Zymotechnie zu befassen angefangen hat, daher von einer Zurück 
führung der Verfahrungsweisen auf Grundsätze erst von dieser 
Zeit an die Rede sein kann, dann aber auch, daß gerade und 
meistens solche Schriftsteller sich mit der Herausgabe von Wer 
ken und Abhandlungen darüber befaßt haben, die entweder keine 
Gelegenheit hatten, darüber eigene Versuche und Beobachtungen 
im Kleinen und Großen zu machen, daher bloß compilirten 
und dabei eben bekannt gewordene neue Erfahrungen und Un 
tersuchungen benützten, oder welche, wenn sie auch Gelegenheit 
und Mittel zu eigenen Versuchen und zu Beobachtungen im 
Großen hatten, sich nicht die Mühe nahmen oder auch nicht 
den Trieb hatten, tiefer in das Wesen der hierbei vorgehenden 
Erscheinungen und Processe einzudringen, mithin es denn fort 
während bei der bloß ober flächigen Auffassung und Behand 
lung derselben blieb. Schriftsteller vom Gewerbsfache selbst 
zählt die Zymotechnie sehr wenig, und bei diesen gibt sich wie
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.