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könnte. Diese Literatur theilt sich in die Journal-Literatur,
worin einzelne Abhandlungen über zymotechnische Gegenstände
vorkommen, und in die eigentliche Fach-Literatur, welche die
größer» und besondere darüber erschienene Werke umfaßt. Von
Journalen sind hier natürlich nur die Quellen-Journale gemeint,
in welchen die fraglichen Abhandlungen im Original erscheinen.
Ich habe nicht die Absicht, hier etwa eine Nachweisung über
diese zweifache Literatur geben zu wollen, die man anderer
Orten, und namentlich in den Schriften des steißig sammelnden
Leuchs, so wie in Schubarth's „Handbuch der technischen
Chemie" zusammengestellt findet; mein Zweck ist vielmehr, ihren
Inhalt so wie ihre Brauchbarkeit im Allgemeinen zn besprechen.
Wer nun diese Schriften in solchem Umfange, wie ich dieß
gethan und es mir auch möglich war, mit kritischem Blick von
jenem Standpuncte ans, auf welchen ich mich durch eigene an
gestrengte Versuche und Arbeiten versetzt habe, durchgegangen
ist, dem müssen dieselben als höchst ungenügend erscheinen. Auch
mein Werk läßt der Natur der Sache nach noch manche Lücke
und muß deßhalb nur als ein festerer Grund angesehen wer
den, auf welchem nun die G ährungs ch emie weiter als neues
Gebäude aufgeführt werden kann.
Die Ursache, warum unsere bisherigen zymotechnische»
Schriften nicht genügen, ist theils der Umstand, daß die Wissen
schaft sich erst später mit Untersuchungen über Gegenstände der
Zymotechnie zu befassen angefangen hat, daher von einer Zurück
führung der Verfahrungsweisen auf Grundsätze erst von dieser
Zeit an die Rede sein kann, dann aber auch, daß gerade und
meistens solche Schriftsteller sich mit der Herausgabe von Wer
ken und Abhandlungen darüber befaßt haben, die entweder keine
Gelegenheit hatten, darüber eigene Versuche und Beobachtungen
im Kleinen und Großen zu machen, daher bloß compilirten
und dabei eben bekannt gewordene neue Erfahrungen und Un
tersuchungen benützten, oder welche, wenn sie auch Gelegenheit
und Mittel zu eigenen Versuchen und zu Beobachtungen im
Großen hatten, sich nicht die Mühe nahmen oder auch nicht
den Trieb hatten, tiefer in das Wesen der hierbei vorgehenden
Erscheinungen und Processe einzudringen, mithin es denn fort
während bei der bloß ober flächigen Auffassung und Behand
lung derselben blieb. Schriftsteller vom Gewerbsfache selbst
zählt die Zymotechnie sehr wenig, und bei diesen gibt sich wie