Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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Es sind also auch hier zwei Temperaturgrenzen gegeben, 
nämlich das Minimum derselben mit 50" R., wobei die Auflö 
sung des Stärkmehls im mehligen Korn bedingt, und als Ma 
ximum jene von 00" R>, über welche hinaus schon wieder die 
zuckerbildende Kraft des Diastas und Mucins leidet. Am besten 
wird man sich dabei an eine Temperatur von 52—54" R. halten, 
um darin weder zu wenig noch zu viel zu thun. 
Um diese endliche Meischtemperatur zu erreichen, wendet 
man allgemein nur die Jnfusionsmethode an; doch ist das zur 
Erreichung dieses Zieles befolgte Verfahren sehr verschieden 
und wird dasselbe bewirkt: 
1) Durch Anbrühen des im warmen Wasser eingeweichten 
Malz- und Getreideschrotes mit kochendem Wasser; 
2) nach Art der englischen Brau-Meischmethode durch Aus 
schütten des Schrots in heißeres Wasser, wobei sich durch Tem 
peraturausgleichung zwischen beiden die gewünschte Meischtem- 
peraiur herstellt; 
3) durch einströmenden Dampf in das in kaltem oder 
warmem Wasser eingeweichte Schrot (Dampferhitzuug). 
Diese verschiedenen Erhitzungsweisen der Meischen» erleiden 
wieder Modificationen, je nachdem mehr oder weniger dick ein- 
gemeischt wird, was in Folgendem besprochen werden soll. Die 
gegen das zweite Verfahren zu erhebenden Bedenken werden 
ebenfalls später gemacht werden. 
Was die Temperatur des Wassers betrifft, bei welcher das 
Schrotgemenge ohne Gefahr einer oberflächigen Verkleisterung 
und dadurch gehinderten vollständigen Auflösung des mehligen 
Korns in dasselbe ausgeschüttet werden kann, so darf diese bis 
50" R. gesteigert werden, weil dabei noch kaum eine kleisterbil- 
dende Wirkung eintritt, und beim Vermengen mit dem kühlern 
Schrot ohnedieß sehr bald eine Abkühlung unter 50" und je 
nach der angewendeten größern oder kleinern Wassermenge bis 
40° R. eintritt. Je wärmer man aber das Wasser hierzu nimmt, 
desto dicker kann eingemeischt werden. 
Bei dem zweiten Einmeischverfahren dürfte ein Unterschied 
Statt finden, je nachdem das Schrotgemenge in das heißere 
Wasser ausgeschüttet wird, oder ob man das heißere Wasser in 
das Schrotgemenge durch einen Seiheboden von Unten nach 
Oben aufsteigen läßt, wie dieß bei dem englischen Brauverfah 
ren der Fall ist. Es liegen hierüber keine aus directen Ver-
	        
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