Erhöhung des Extractgehaltes der Meisch-
würzen für die Destillation über freiem Feuer.
Klare Meischwürzen kann man auch für die Destillation
über freiem Feuer so concentrirt als nur möglich machen, ohne
ein Anbrennen derselben in der Blase befürchten zu müssen.
Nicht so ist dieses der Fall mit den gewöhnlichen Branntwein-
meischen, worin sich noch die Treber von dem verarbeiteten
Malz und Getreide befinden, welche, wenn sie zu dick sind,
durch Absetzen der Treber auf dem Boden anbrennen, weßhalb
derlei dickere Meischen nur für die Dampfdestillation bereitet
werden können. Indessen scheint die hier einzuhaltende Grenze
durch darauf abzielende Versuche noch nicht gehörig festgestellt
worden zu sein.
Man kann aber auch für die Destillation über freiem
Feuer die Meische ohne sene Gefahr des Anbrennens und Über-
schäumens bedeutend concentrirter erzeugen und dadurch au
Zeit, Arbeit und Brennstoff, so wie bei der gegenwärtigen Besteue
rungsweise der Branntweinerzeugung an Steuer ersparen, wenn
man die Kühlung derselben, sie sei Getreide-oder Kartoffelmeische,
statt mit bloßem Wasser, mit einer dazu absichtlich früher erzeugten
Malz-, Malzgetreide- oder Malzkartoffelstärkmehl-Würze, mit
Glattwasser aus den Bierbrauereien oder mit verdünnter Me
lasse, mit Runkelrübensaft oder mit dem Safte der Erdbirnen
vornimmt, je nachdem das eine oder das andere Materiale wohl
feiler zu beschaffen ist. Es wird aus diese Weise selbst ein dickeres
Einmeischen auch für die Dampfdestillation möglich, wodurch die
Ersparniß an Raum, Zeit, Arbeit und Brennstoff für beide
Destillationsweisen und sowohl für Getreide- als Kartoffelmei-
schen auf den Culminationspunct gebracht werden kann. .Je
nachdem diese zuzusetzenden Flüssigkeiten mehr oder weniger
concentrirt zu Gebote stehen, oder erzeugt und angewendet
werden, kann man die Meischwürzen beliebig concentriren.
Die genannten Würzen erzeugt man sich, indem man gutes
Gerstenmalz, Malz und rohes Getreide, Lei dessen Auswahl
der Preis und die Ausgiebigkeit entscheiden, oder Malz- und
Kartoffelmehl oder Stärkmehl nach den hierüber bekannten
Grundsätzen kunstmäßig einmeischt, davon eine Würze zieht und
die Treber durch zwei Nachgüsse mit warmem Wasser aussüßt,
wobei es nicht darauf ankommt, daß die Würzen klar abfließen