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über den erlangten Vergährungsgrad so wie über die demzu
folge anzuhoffende Ausbeute an Branntwein, und gewährt in
diesem Anbetrachte auch dem practischen Branntweinbrenner
einen erwünschten Anhaltspunct, so wie die erforderliche Kennt
niß der erzielten Erfolge. Die gegohrene reife Meische wird
nämlich auf gleiche Art geprüft und durch Vergleichung der
Sacharometer-Anzeigen die gewünschte Auskunft erhalten. Auch
über die Beschaffenheit des verarbeiteten eingemeischten Mate
rials gibt dieses Instrument Aufschluß, indem unter sonst glei
chen Umständen ein besseres Materiale eine an Extract reichere
Würze liefert.
In mehren größern Brennereien Böhmens wird von dem
Sacharometer nach meiner Anleitung schon der oben bemerkte
Gebrauch gemacht, und ganz gemeine Arbeiter drücken den Ver
gährungsgrad schon durch die Augabe der erfolgten scheinbaren
Attenuation aus.
Zirökerbildurrgsproceß beim Meischerr Ln der
Getreide-Branntweinbrennerei.
Was die Umwandlung des Stärkmehls in Zucker über
haupt betrifft, so verweise ich hierüber auf das, was bereits
im I. Theil S. 278 Hiervon gesagt worden ist. Die Erfah
rung im Großen lehrt, daß man aus 100 K'wasserfreier Stärk
mehlsubstanz nur 100 U wasserfreien Stärkmehlzucker erhält,
was mit den Resultaten der bisherigen Elementar-Analysen dieser
beiden Stoffe nicht zusammenstimmt.
Hier haben wir es vorzüglich mit der Umwandlung des
Stärkmehls in Dextrinzucker (Traubenzucker) zu thun, und diese
erfolgt in den Getreide- und Kartoffel-Branntweinmeischen eines-
theils durch das Diastas, welches in den angewendeten gemalz
ten, anderntheils durch das Mucin, das in den verarbeiteten
rohen Getreidearten enthalten ist, auf das zuvor in Kleister
verwandelte, oder durch das heiße Meischwasser zur Aufschwel
lung und Auflösung gebrachte mehlige Korn derselben. Diese
Wirkung würde einfach darin bestehen, daß die organischen
Molecule des Stärkmehls in einen dichtern Zustand übergeführt
werden, und aus 100 U Stärkmehlsubstanz würden auch 100 U
Dextrinzucker entstehen, was der Erfahrung näher liegt.
Das Diastas in den gekeimten Getreidearten (aus dem
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