selben wie bei der Viererzengung eine Würze gezogen und diese
in Gährung gebracht. D'e Vortheile dieses Verfahrens liegen
auf der Hand; denn da die Treber in den Gährbottichen auch
einen Raum einnehmen,, so wird dadurch an Gährbottichraum
erspart, obwohl dieß in England nicht etwa aus der Ursache
geschieht, um an Meischsteuer einzubringen, weil die Steuer-
dort nicht vom benützten Gährbottichraume, sondern von der
Menge des erzeugten Produktes — Branntweins, — auf Pro
bespiritus von 0.920 specifischer Schwere redncirt erhoben
wird; man erhält ferner aus der gegohrenen Würze einen rei
nern, wohlschmeckender!: Branntwein, weil die Hülsen, die zur
Verschlechterung des Productes bei der Gährung und beim Ab
triebe beitragen, entfernt worden sind, und man kann eine jede
gegohrene, auch ursprünglich noch so extractreiche Würze in
Blasen über freiem Feuer destilliren, ohne ein Anbrennen der
selben befürchten zu müssen; in England sind deßhalb
keine Dampfbrennapparate in Anwendung.
Hier ist es daher der Ort, zu zeigen, wie man jene Brannt-
wein-Meischwürzen auf die vortheilhafteste Art zu erzeugen
habe, um davon allenfalls auch bei uns den entsprechenden
Nutzen ziehen zu können, was in Folgendem geschehen soll.
Zur Erzeugung von Branntwein-Meischwürzen eignen sich
nebst Gerstenmalz vorzüglich nur Weizen, Mais, Gerste und
Hafer, weniger Roggen, weil dieser immer eine zähflüssige,
schleimige Würze gibt, die sich schwierig von den Trebern ab
ziehen läßt, welche sich zudem noch sehr dicht zusammensetzen,
und die Würze nicht nur langsam hindurchlassen, sondern auch
sehr viel davon zurückhalten, wodurch ihre vollkommene Aus
süßung erschwert wird. In England werden daher hierzu von
rohen Getreidearten vorzüglich nur Weizen, manchmal Gerste
und Hafer, aber kein Roggen angewendet, und würde ein Zu
satz des letztern nur in kleinern Quantitäten zu andern Mei-
schen anznrathen sein, um die bemerkten Übelstände nicht in zu
hohem, hinderndem Grade herbeizuführen.
Man Pflegt hierzu ein geringeres Mengenverhältniß von
Gerstenmalz, dagegen ein größeres Verhältniß von rohem
Getreide anzuwenden, welches fein geschroten sein muß. Das
Einmeischen geschieht nach dem Jnfusionsverfahren, nur mit
dem Unterschiede, daß man, nachdem das Schrotgemenge
etwa J / 4 Stunde im Wasser von 45° R. geweicht worden ist,
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