satz der entsprechenden Malzmenge mit Wasser bis 54" R. an-
brüht, findet eine mindervollständige Auflösung desselben statt.
Wird das Maisschrot dagegen mit dem Malzschrot in Wasser von
50" R. ausgeschüttet und hierauf zu einer Temperatur von
53" R. angebrüht, so löset es sich vollkommen auf. In
Ungarn wird das Maisschrot angebrüht, d. h. es wird in Was
ser von etwa 70" R. Temperatur ausgeschüttet, und erst nach
erfolgter Abkühlung der Masse bis etwa 54" R. das Malzschrot
eingerührt. Auch ^dieses Verfahren liefert eine eben so voll
ständige, wo nicht eine noch vollständigere Auflösung des Mais
schrots und gewährt zugleich eine leichtere Arbeit beim Meischen.
Bebrochener Malzzusatz hat dabei kein besseres Resultat gege
ben. Das kalt geweichte Maisschrot sinkt wie Sand zu Boden,
und läßt sich beim Meischen nur unvollkommen aufrühren.
Die Vergährungsfähigkeit der so mit Zusatz von Phos
phorsäure erzeugten Meischwürzen ist sehr groß und der Ver-
gährungsgrad bei Meischen von ursprünglich 12 bis 15 pCt. Ex-
tractgehalt steigt bis 0.985. Am Sacharometer zeigen die rei
fen Meischen immer unter 0.5 pCt.
Bei einem Versuche im Kleineren mit 1 Eimer Meische ver-
gohr die Würze in 48 Stunden von 17 pCt. bis 0.2 pCt. und
erreichte mithin einen Vergährungsgrad von 0.988. Es dürfte
noch gelingen, den Vergährungsgrad auf 1.000 und darüber zu
bringen.
Hiernach erweiset sich der Mais in der That als ein zur
Branntwein-Erzeugung sehr geeignetes Materiale.
Anwendung von Hülsenfrüchten zur Branntweinerzeugung.
Um das Verhalten der Hülsenfrüchte, besonders der Erbsen
und Linsen, bei dem Meischprocesse und bei der Gährung ken
nen zu lernen, habe ich in dieser Absicht zwei Versuche gemacht,
deren Resultate, obwohl sie eben nicht günstig waren, dennoch
zur Kenntnißnahme hier mitgetheilt werden sollen, weil sie zur
Belehrung über diesen Gegenstand dienen. Die Hülsenfrüchte
wurden auf einer Handmahlmühle zu grobem Mehl geschroten
und mit einem gleichen Gewichte Gerstendarrmalz eingemeischt,
wobei von jedem 12 U genommen wurden. Da wegen des
großen Gehaltes an Kleber in diesen Samen ein dichtes Zu-