Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

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lichst vertrunken oder die Mittel gegen das Sauerwerden in 
Anwendung gebracht werden. 
Sehr alkoholreiche und Ansbruchweine werden nicht so 
leicht sauer und unterliegen auch weniger den bemerkten Un 
fällen. Öfteres Abziehen und Schwefeln tragen viel zur Er 
haltung leichter Weine bei. 
Benützung der Weintrester. 
Die Weintrester sind überhaupt von zweierlei Art, je nach 
dem sie aus ungegohrenem oder ans gegohrenem Traubenmeisch 
abgepreßt worden sind. Sie können benützt werden: 
1) Zur Erzeugung von Branntwein (Trester-Branntwein), 
welcher von schlechterem Geschmack als der Weinbranntwein ist. 
Aus ungegohrenem Meisch abgepreßt, müssen sie hierzu erst 
der Gährung unterworfen werden, ehe man sie destillirt. Wo 
der Most sehr zuckerreich ist und nicht stark gepreßt wird, also 
viel Most in den Trestern bleibt, ist diese Benützung lohnend. 
2) Zur Erzeugung von Grünspan und Bleiweiß (Mont 
pellier, Grenoble). 
3) Zur Erzeugung von Essig und zur Beförderung der 
Essigbildung aus andern gegohrenen und alkoholhaltigen Flüs 
sigkeiten nach der Methode von Boerhave. In Teutschland 
wird mit Anwendung solchen Essigs Bleizucker erzeugt. 
4) Zur Erregung und Beförderung der Gährung, so wie 
zur Färbung bei der Erzeugung künstlicher Weine. 
5) Zur Fütterung der Hausthiere, mit gewissen Vorberei 
tungen und Vorsichten. Pferde und Kühe fressen sie gern; 
letztere müssen dieses Futter sparsam erhalten, weil die Milch 
davon leicht gerinnt. Trester von ungegohrenem Meisch sind 
vorzuziehen. 
6) Aus den Traubenkernen kann man Öl pressen. 
7) Beim Verbrennen geben sie wegen ihres Weinsteinge 
haltes Pottasche. 4000 U Trester gaben 500 Ss Asche und diese 
110 U Pottasche. 
8) Zur Erzeugung eines schwarzen Farbmaterials durch 
Verkohlung (Weinrebeuschwarz).
	        
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