156
ein Paarling von dem Radikal Methyl Cg H 6 mit Oxalsäure
sein soll.
0^+ C 2 0„ H g 0 ~ C 4 H 6 0 a , H g 0
Methyl Oxalsäure Essigsäurehydrat.
Für unseren Zweck ist diese neue Anschauungsweise von der
Constitution der Essigsäure vorderhand ohne Einstuß.
Was die Quantitäten betrifft, in welchen nach diesen Be
trachtungen die Essigsäure aus dem Alkohol entsteht, so bleiben
die früher berechnetes, wornach 57.5 Gewichtstheile Alkohol
63.75 wasserfreie Essigsäure liefern oder aus 100 Gewichtstheilen
Alkohol 110.8 Gewichtstheile Essigsäure entstehen, unberührt.
Zur Erzeugung von 100 Gewichtstheilen Essigsäure sind
hiernach nothwendig 90.2 Gewichtstheile absoluter Alkohol oder
2 Eimer 10.2 Maß Branntwein von 20" B., oder 1 Eimer 20
Maß Weingeist von 30" B.
Aus jedem Gewichtstheile Alkohol entsteht 1.108 Gewichts
theil Essigsäure. Diese Zahlen werden uns später bei vorkom
menden Berechnungen als Anhaltspuncte dienen.
Nachdem wir diese Verhältnisse kennen gelernt haben, ist
es nun nützlich, die bei diesem Processe entstehenden Zwischen-
producte einer nähern Betrachtung zu unterziehen, weil die
genaue Kenntniß ihrer Bildungsweise, so wie ihres Verhaltens
und ihrer Eigenschaften für den rationellen Betrieb der
Esstgfabrikation durchaus nothwendig ist.
In Beziehung auf die Eigenschaften und das Verhalten
des Alkohols muß auf den I. Band I. Theil S. 105 verwiesen
werden.
Das Aldehyd.
(Acetyloxydhydrat.)
Das Aldehyd entsteht durch Einwirkung solcher Stoffe
auf den Alkohol, welche fähig sind, ihm einen Theil seines
Wasserstoffes zu entziehen, wie Braunstein und doppelt chrom-
saures Kali unter Mitwirkung von Schwefelsäure; durch Ein
wirkung eines glühenden Platindrahtes auf Alkohol- oder Äther-
dampf in Berührung mit der atmosphärischen Luft; bei dem
Essigbildungsproceß durch langsame Einwirkung des Sauerstoffes
der atmosphärischen Luft auf den Alkohol bei einer gewissen