Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

bei gewöhnlicher Temperatur starr (Metaldehyd), der andere 
tropfbarflüssig (Elaldehyd) ist. Mit Ammoniak verbindet es 
sich zu Aldehyd-Ammoniak, mit Äther zu Acetal (Dö- 
bereiner's Sauerstoffäther). Es besteht aus: 
Kohlenstoff 4 Atomen 30.00 
Wasserstoff 8 „ 5.00 
Sauerstoff 2 „ 20.0000 
1 Atom Aldehyd — 6 4 Hg 0 2 = " ^ . . 55.00 
oder C 4 H„ O-f 1^0. 
Die Aldehydsäure. 
(Acetylige Säure, esfige Säure.) 
Wenn man wässeriges Aldehyd mit Silberoxyd erwärmt, 
so entsteht eine eigene Säure, welche mit einem Theil des 
Silberoxyds verbunden in der Lösung bleibt, während ein Theil 
Silber redncirt wird. Diese Säure ist demnach offenbar durch 
Oxydation des Aldehyds entstanden. Zersetzt man diese Lösung 
durch einen Strom von Schwefelwasierstoffgas, so fällt sich 
Schwefelsilber und die neue Säure wird aus dem Silbersalz 
abgeschieden, bleibt aber in der Lösung. Diese röthet Lackmus 
papier, besitzt einen sauren, stechenden Geschmack und verbindet 
sich mit Basen zu Salzen. Im Vacuo abgedampft, wird sie 
gelb; von concentrirter Schwefelsäure wird sie schon in der 
Kälte geschwärzt, unter Verbreitung eines die Augen stark rei 
zenden Geruches. Die wässerigen Lösungen ihrer Alkalisalze 
färben sich beim Abdampfen in der Wärme dunkelbraun, einen 
dem Aldehydharz ähnlichen Körper ausscheidend. Sie geht durch 
Oxydation mit großer Leichtigkeit in Essigsäure über. Mischt man 
eine Lösung von aldehydsanrem Baryt mit salpetersaurem 
Silber- oder Ouecksilberoxyd und erwärmt, so scheidet sich metal 
lisches Silber oder Quecksilber aus, und in der Lösung findet 
man reinen essigsauren Baryt. Der Sauerstoff des Metall 
oxyds hat hier dazu gedient, die Aldehydsäure in Essigsäure 
umzuwandeln, ohne das Neutralitätsverhältniß des Barytsalzes 
zu stören. 
Ihre Zusammensetzung ist demnach 
- c 4 h 6 o 2 + h 2 o. 
Die Aldehydsänre scheint einen Gemengtheil der sogenannten
	        
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