Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

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Lampensäure zu bilden, welche als ein Gemische von ersterer 
mit Ameisensäure angesehen wird. 
Di- Essigsäure. 
(Acetylsäure). 
Die Essigsäure kommt zwar schon natürlich fertig gebildet 
vor in dem Safte vieler Bäume, besonders im Frühjahre —auch in 
thierischen Flüssigkeiten hat man bisweilen Essigsäure gefunden — 
in größter Menge kann aber diese Säure erzeugt werden aus 
dem Alkohol durch fortschreitende Oxydation desselben, wobei 
die eben betrachteten Zwischenoxydationsproducte erhalten wer 
den, dann bei der trockenen Destillation vieler, vorzüglich stick 
stofffreier Pflanzenkörper, als des Zuckers, des Gummi, des 
Stärkmehls, besonders aber des Holzes (Holzessig); sie bildet 
sich bei der freiwilligen Zersetzung der wässerigen Auflösungen 
einiger organischen Säuren, wie z. B. der Weinsteinsäure, der 
Citronensäure und anderer Körper, z. B. eines dünnen Gum 
mischleimes, eines dünnen Stärkekleifters; sie entsteht bei der 
Einwirkung von Braunstein und doppelt chromsaurem Kali in 
Gemeinschaft mit Schwefelsäure auf einige organische Körper und 
namentlich auf Alkohol; sie bildet sich beim Kochen mehrer orga 
nischer Körper mit verdünnter Schwefelsäure; sie entsteht auch 
bei der Einwirkung ätzender fixer Alkalien (Kali und Natron) 
auf einige organische Säuren (Weinsteinsäure, Citronensäure) 
und anderer indifferenter Stoffe (Stärkmehl, Gummi, Zucker) 
in höherer Temperatur. 
Die Erzeugung und Gewinnung der Essigsäure aus 
Alkohol durch Umwandlung desselben ist die einfachste und 
wohlfeilste, zur fabriksmäßigen Darstellung derselben im Gro 
ßen am meisten geeignet; sie liefert das reinste, unmittelbar 
zum Genusse taugliche Product und wird deßhalb hier allein 
in Betrachtung gezogen werden. 
Die Essigsäure läßt sich sowohl im wasserfreien Zustande 
wie auch als Hydrat darstellen. 
Das reine Essigsäurehydrat, welches wir hier zunächst zu 
betrachten haben, kann nur dargestellt werden aus essigsauren 
Salzen. Von diesen wendet man dazu am meisten an: das 
essigsaure Natron, das essigsaure Bleioxyd (Bleizucker) und das
	        
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