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Das Symbol derselben — A, ihre Formel
- O, ñ, 0 3 + H*0.
Leitet man den Dampf des Essigsäurehydrates durch eine
schwach glühende Röhre, so entsteht Aceton und Kohlensäure;
bei höherer Hitze entstehen aus ersterem brennbare Gase rc.,
und etwas Kohle in Form von Ruß wird angesetzt. Mit Al
kohol und Äther läßt sich die Essigsäure vermischen. Concen-
trirte Schwefelsäure bräunt und schwärzt sie beim Erhitzen; Sal
petersäure ist ohne merkbare Wirkung darauf; Überjodsäure ver
wandelt sie in Ameisensäure. Im Sonnenlichte wird sie von Chlor
zerlegt, Salzsäure und Chloressigsäure (Chloracetylsäure) gebildet.
Dke Essigsäure ist ein Auflösungsmittel vieler organischer
Körper, als: der ätherischen Ole, des Kamphers und vieler
Harze; der Pigmente, des Zuckers, Gummi und Stärkmehls;
des Klebers, Eiweißes und Käsestoffes; des Gerbestoffes, der
Pflanzenbasen u. m. a.; sie verbindet sich mit Äther zu Essig
äther und Acetal. Mit den Basen bildet sie die essigsauren Salze
(Acetate), von welchen mehre im Großen erzeugt und technisch
verwendet werden.
Wenn man das reine Essigsäurehydrat von 1.063 specifischer
Schwere mit Wasser vermischt, so nimmt nach Mollerat
seine specifische Schwöre so lange zu, bis in der Flüssigkeit 3
Atome Wasser enthalten sind, wo sie eine specifische Schwere
von 1.79 erhält; von da >an nimmt die specifische Schwere der
Flüssigkeit durch weitet» Wasserzusatz fortwährend ab und dabei
wieder jenes von 1.06$ an, wo sie aus nahe gleichen Gewichts-
theilen Essigsäurehydrat und Wasser besteht.
Mollerat hat nach Versuchen, -mit Essigsäure aus Holz
essig dargestellt, darüber folgende Vergleichungstabelle geliefert.
> - - - ^ ' --- ■———
Essigsäurehydrat
Wasser
'Specifische Schwere
deS Gemisches
100
0.00
1.0630
9.09
1.0742
„
20.45
0770
„
'29.54
0791
39.09
0763
a i
50.00
0742
ff
60.45
0728
88.63
0658
98.63
0637
a
102.00
1.0630