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so dürften auch Malzweine von gleichem Alkoholgehalte dazu
noch geeignet sein.
Die bereiteten Malzwürzen werden nun entweder gekocht
und dann erst bis zur Gährungstemperatur abgekühlt, oder
sie werden nicht gekocht und sogleich nach ihrem Abziehen von
den Trebern der Abkühlung unterworfen. Die möglich schnelle
Abkühlung derselben muß in beiden Fallen Statt finden, und
geschieht am einfachsten auf Kühlschiffen, ganz ähnlich wie bei
den Bierwürzen; es gelten dafür auch dieselben Grundsätze.
Zwischen der Anwendung gekochter und nicht gekochter Würzen
zur Essigerzeugung finden aber folgende Unterschiede Statt.
Die nicht gekochte Würze ist an sich einer vollständigern
Vergährung fähig als die gekochte Würze, sie ist demnach ver
möge ihres daraus resultirenden größeren Alkoholgehaltes ge
eignet, einen stärkern Essig zu liefern; indeß auch die gekochte
Würze kann durch künstliche Behandlung ebensoweit vergohren
werden, wodurch dieser Unterschied wieder ausgeglichen würde.
Die gekochte Würze soll jedoch einen haltbarern Essig liefern,
der nicht so leicht dem Umschlagen unterworfen ist, und in die
sem Anbetrachte würde sich die Kochung der Essigwürzen von
wesentlichem Vortheile zeigen, wenn auch ihre Kochung selbst,
die doch V 4 bis V 2 Stunde dauern müßte, mit einem besondern
Aufwande von Mitteln (Arbeit, Zeit, Brennstoff) verbunden
wäre. Allein auch hierin fehlt es uns noch an zuverlässigen
practischen Erfahrungen; auf die Bestimmung des Extractgehaltes
der Essigwürzen hat man bisher gar keine Rücksicht genommen,
bei ihrer Bereitung und Vergährung auch Manches übersehen,
so daß die bis jetzt erlangten Erfahrungen, welche für die
Kochung der Essigwürzen sprechen, noch nicht als vollkommen
und unbedingt giltig angenommen werden können, der rationellen
Forschung und Beobachtung hier mithin noch ein weites Feld
offen liegt.
Zum Beizen der Schwarzbleche für die Verzinnung der
selben (Weißblechfabrikation) wendet man auch eine mit Sauer
teig in Gährung und Säuerung gebrachte Roggenschrotmeische
an. Da die Zuckerbildung, Gährung und Säuerung derselben
nach dem dabei befolgten rohen Verfahren nur sehr unvollstän
dig erfolgen können, neben der Essigsäure wahrscheinlich auch
eine nicht unbeträchtliche Portion Milchsäure entsteht, der Säu
regehalt überhaupt aber nicht im Verhältnisse stehen dürfte