keit der Cultur des Weiustocks und auf die Benützung seiner
Früchte nebst zur Erzeugung des Weines hinzuweisen.
Die Art und Weise, den Most aus den Weintrauben zu
gewinnen, die Behandlung und Sortirung der Weintrauben
hierzu, und die Methoden, aus dem Moste durch die Gährung
Wein zu bereiten, sind in verschiedenen Ländern und Ge
genden nicht gleich, und richten sich theils nach der Beschaffen
heit der Rebensorten und des Mostes, theils nach der Be
schaffenheit, welche die daraus bereiteten Weine erhalten sollen,
wie auch nach Localumständen; allein immer müssen sie sich
im Wesentlichen ans feste Gnmdsätze stützen, von denen man
sich — ohne Gefahr das Product zu verschlechtern — nicht
entfernen darf. Diese Grundsätze sind es vorzüglich, welche
hier besprochen werden sollen.
Was die Cultur der Reben, die verschiedene Classificirung
derselben und ihre Sorten betrifft, so sind dieses Gegenstände,
die außer dem Bereiche unserer Betrachtung liegen und sich
in andern Werken gründlich behandelt stnden, auf welche hier
verwiesen werden muß. Welchen Einfluß aber die Beschaffen
heit des Saftes der verschiedenen Rebensorten je nach seinem
Zuckergehalte und den Nebenbestandtheilen auf die Qualität
des daraus erzeugten Weines äußert, wird später erörtert
werden.
Weinlese.
Die Weinlese, d. i. das Abnehmen der Trauben von den
Weinstöcken zum Behufe ihrer weitern Verarbeitung zur Wein-
erzeugung, wird vorgenommen nach erfolgter Reife der Wein
trauben. Diese tritt an verschiedenen Orten, je nach den herr
schenden klimatischen und Witterungsverhältnissen, zu ebenso
verschiedenen Zeiten, bei uns aber immer im Herbste ein, und
man hat dafür folgende Kennzeichen:
1) Wenn Nachtfröste das Laub welk gemacht und somit
der Vegetations- und der Assimilationsproceß aufgehört^ haben;
2) wenn die Beeren der weißen Trauben an der Sonnen
seite nicht mehr grün, sondern gelbbräunlich und durchschei
nend sind;