Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

keit der Cultur des Weiustocks und auf die Benützung seiner 
Früchte nebst zur Erzeugung des Weines hinzuweisen. 
Die Art und Weise, den Most aus den Weintrauben zu 
gewinnen, die Behandlung und Sortirung der Weintrauben 
hierzu, und die Methoden, aus dem Moste durch die Gährung 
Wein zu bereiten, sind in verschiedenen Ländern und Ge 
genden nicht gleich, und richten sich theils nach der Beschaffen 
heit der Rebensorten und des Mostes, theils nach der Be 
schaffenheit, welche die daraus bereiteten Weine erhalten sollen, 
wie auch nach Localumständen; allein immer müssen sie sich 
im Wesentlichen ans feste Gnmdsätze stützen, von denen man 
sich — ohne Gefahr das Product zu verschlechtern — nicht 
entfernen darf. Diese Grundsätze sind es vorzüglich, welche 
hier besprochen werden sollen. 
Was die Cultur der Reben, die verschiedene Classificirung 
derselben und ihre Sorten betrifft, so sind dieses Gegenstände, 
die außer dem Bereiche unserer Betrachtung liegen und sich 
in andern Werken gründlich behandelt stnden, auf welche hier 
verwiesen werden muß. Welchen Einfluß aber die Beschaffen 
heit des Saftes der verschiedenen Rebensorten je nach seinem 
Zuckergehalte und den Nebenbestandtheilen auf die Qualität 
des daraus erzeugten Weines äußert, wird später erörtert 
werden. 
Weinlese. 
Die Weinlese, d. i. das Abnehmen der Trauben von den 
Weinstöcken zum Behufe ihrer weitern Verarbeitung zur Wein- 
erzeugung, wird vorgenommen nach erfolgter Reife der Wein 
trauben. Diese tritt an verschiedenen Orten, je nach den herr 
schenden klimatischen und Witterungsverhältnissen, zu ebenso 
verschiedenen Zeiten, bei uns aber immer im Herbste ein, und 
man hat dafür folgende Kennzeichen: 
1) Wenn Nachtfröste das Laub welk gemacht und somit 
der Vegetations- und der Assimilationsproceß aufgehört^ haben; 
2) wenn die Beeren der weißen Trauben an der Sonnen 
seite nicht mehr grün, sondern gelbbräunlich und durchschei 
nend sind;
	        
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