Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

so enthielte der fertige Essig 6^2—^/2 — 6 Gewichtsprocente 
Essigsaure. Da nämlich die Zunahme an specifischer Schwere 
bei pxr Essigbildung für jedes Procent Essigsäuregehalt gleich 
ist, der Essig werde aus Branntwein oder aus irgend einem 
Wein gemacht, so bleiben sich die oben berechneten Verhältnisse 
ziemlich gleich, wenn, auch der Wein etwas mehr oder weniger 
vergohren, specifisch leichter oder schwerer ist als Wasser. In 
dem letztern Falle muß wie oben die Gradanzeige des Weins 
von dem des Essigs abgezogen werden, um den Fortschritt der 
Essigbildung richtig zu erkennen. 
Die Zwischengrade bei diesem Essigbildungsprober werden 
in jedem einzelnen Falle seiner Anwendung den Essigsäuregehalt 
nicht so zuverlässig angeben als der erzielte Endgrad, weil die 
jedesmal erfolgende Zunahme an specifischer Schwere nicht ge 
nau der Rechnung folgen, sondern durch den vorhandenen Al 
koholgehalt etwas modificirt sein wird. Allein groß wird der 
Unterschied auch hier nicht sein. Durch dießfällige Beobachtun 
gen bei der Essigbildung im Großen ließen sich genauere Re 
sultate dafür erhalten und ähnlich wie bei der geistigen Gäh- 
rung die Attenuationslehre, bei der Essigbildung analog eine 
eigene Verdichtungslehre ermitteln, welche wieder die pro 
portionalen Beziehungen Herausstellen würde, welche sich dabei 
offenbaren. 
Ich hatte bisher nicht Gelegenheit, dieß in einer Essigfa 
brik beim Betrieb beim Großen thun zu können und muß diesen 
Gegenstand demnach vorläufig Andern zur weitern Ausführung 
überlassen. 
Wenn man einen Essig bis fast zur Trockne einkocht, um 
möglichst alle Essigsäure daraus zu verflüchtigen, den Rückstand 
bis zum vorigen Gewichte mit Wasser verdünnt und die Flüs 
sigkeit nun auf ihre specifische Schwere prüft, so wird man fin 
den, daß es bedeutend kleiner als das des Essigs selbst ist. Es 
stellt sich auch hier eine Differenz zwischen beiden heraus, welche 
dem Gehalte an Essigsäure proportional ist, vorausgesetzt, daß 
die Umwandlung des Alkohols in Essigsäure vollständig er 
folgt war.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.