Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

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nominellen größer« specifischen Schwere folgend, zu Boden 
senkt und einer neuen Schichte specifisch leichterer alkoholhaltiger 
Flüssigkeit Platz macht; 
b) durch eine ähnliche Bewegung in der über der säuern 
den Flüssigkeit befindlichen Luftschichte, wobei die ihres Sauer 
stoffgases beraubte specifisch leichter gewordene Luft (Stickgas), 
ihrer specifischen Leichtigkeit wegen in die Höhe getrieben, durch 
das offene Spundloch aus dem Mutterfasse tritt, während durch 
die Seitenöffnung frische, unzersetzte, specifisch schwerere Luft 
in den Raum eindringt und mit der Oberfläche der säuernden 
Flüssigkeit in Berührung kommt, wornach sich beide Berührungs 
flächen fortwährend erneuern. 
Verbesserte Methode der Cssigerzeugung. 
Boerhave hat vor mehr als 130 Jahren eine Methode 
der Essigerzeugung beschrieben und empfohlen, welche sich noch ge 
genwärtig in vielen größer« Essigfabriken mit Vortheil in An 
wendung findet. Sie bedingt eine wesentliche Beschleunigung 
der Essigbildung und bildet gewissermaßen den Übergang zur 
Schnellessigfabrikation. Jede Art von alkoholhaltiger Flüssig 
keit kann dazu verwendet werden, doch wird bei den Weinen 
ein möglichst vollständiger Vergährungsgrad derselben voraus 
gesetzt. Die zur Essigerzeugung bestimmte und dazu gehörig 
vorbereitete Flüssigkeit nennt man auch hier das Essiggut. 
Paarweise aufgestellte G r adirfässer, deren Anzahl und 
Größe sich nach der Größe der Fabrikation überhaupt richtet, 
sind dazu nothwendig, wovon immer zwei zusammen gehören und 
eine Gruppe bilden. Sie können ebenso hoch als weit, oder auch 
höher sein. Etwa ’/a bis 1 Schuh über dem untern Boden, 
wo sich eine hölzerne Pipe zum Ablassen des Essiggutes befin 
det, wird ein Lattenrost eingesetzt und der Raum über demselben 
wird mit Weinkämmen bis oben aufgefüllt. Die neuen Gra- 
dirfässer müssen ausgebrüht und eingesäuert worden sein, wenn 
der Essig, besonders im Anfange keinen Nachgeschmack bekommen 
und die Essigbildung regelmäßig eintreten und verlaufen soll. 
Die beiden so vorgerichteten Gradirfässer werden nun auf 
folgende Art zur Essigerzeugung benützt. Das eine Gradirfaß 
wird mit dem vorbereiteten Essiggut ganz, das dazu gehörige
	        
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