Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

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nicht kleiner sein als erstere, um den Zug nicht zu hemmen, 
weil, wenn auch die eingetretene Luft eines Theils ihres Sauer 
stoffgases im Essigbilder beraubt wird, sie dagegen wieder durch 
Erwärmung darin ausgedehnt wurde. 
In der Mitte der Essigbilder hat man auch eine senkrecht 
stehende, unten offene, oben geschlossene Röhre von Holz von 
4—5 Zoll lichtem Durchmesser angebracht, die am Umfange 
mit vielen V 2 Zoll weiten Löchern versehen ist, um von Unten 
noch mehr frische unzersetzte Luft in das Centrum der Essigbilder 
zu bringen und dadurch die Essigbildung zu befördern. Ob 
damit der Essigbildnng wahrhaft genützt wird, wollen wir, ohne 
darüber genaue vergleichende Versuche gemacht zu haben, nicht 
bevorworten. Es scheint, daß diese Einrichtung geeignet ist, den 
Luftzug im übrigen Theile des Essigbilders zu schwächen, weil 
die von der Mitte eindringende Luft jene, welche von Unten 
aufsteigt, zurückdrängt oder theilweise am Aufsteigen hindert. 
Das Einbringen des Essiggntes in den Essigbilder geschieht 
entweder zeitweilig durch Aufgießen in bebrochenen bestimmten 
Zeiträumen, z. B. von je '/ 2 ZU V 2 oder von 1 zu 1 Stunde; 
besser scheint es aber und Arbeit sparender, eine continuirliche 
Speisung der Essigbilder dadurch zu bewirken, daß entweder 
die zu einer Gruppe gehörenden Essigbilder staffelförmig über 
einander aufgestellt werden und das Essiggut von einem in den 
andern stießt, wie schon früher erwähnt worden, oder daß man 
über den Essigbildern eil) Vorrathsgefäß für das Essiggut auf 
stellt und dasselbe aus diesem durch eine hölzerne Pipe con- 
tinuirlich in einem dünnen Strahl in den Essigbilder abfließen läßt. 
Nun muß auch noch für einen Abstuß des sich am Boden 
des Essigbilders unter dem Lattenrost sammelnden Essiggutes 
oder Essigs gesorgt werden, und hierbei ist es erfahrungsmäßig 
gut, wenn der Abstuß der Flüssigkeit unmittelbar vom Bo 
den und continuirlich geschieht, in dem Maße, als sich die 
Flüssigkeit fortwährend durch das herabträufelnde Essiggut ver 
mehrt. Der stärkere, specifisch schwerere Essig befindet sich nämlich 
am Boden des Gefäßes, und da über die Oberfläche des unten 
angesammelten Essiggutes die in den Essigbilder eintretende 
frische atmosphärische Luft hinstreicht, so kann hier noch eine 
fortgesetzte Essigbildung Statt finden, welche nicht gestört werden 
soll. Auch würde sonst die untere Flüssigkeitsschichte fortwährend 
in dem Essigbilder verbleiben. Bis 1 Zoll etwa unter die Luft-
	        
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