Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

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hat, fließt es durch den Lattenrost in die untere Abtheilung 
desselben und von hier, wie es das ihm gesetzte Niveau über 
steigt, continuirlich nach Außen ab, wo es dann, wenn es noch 
nicht vollkommen sauer sein sollte, auf einen zweiten, dritten 
Essigbilder u. s. w. aufgegossen wird, bis es als vollkommener 
Essig aus dem letzten Essigbilder abfließt, von wo der Essig zur 
Lagerung gebracht wird. 
Die Essigbildung in den Essigbildern ist auch mehren Un 
fällen unterworfen, welche hier noch zur Sprache gebracht 
werden müssen. Von einem derselben, von dem Schleimigwerden 
der Späne, war schon die Rede. Manchmal bilden sich Essigale 
in dem Essigbilder, welche durch bei verschlossenen Luftlöchern 
eingeleiteten heißen Essigdampf getödtet werden können. 
Unter gewissen Umständen bemerkt man, daß der abfließende 
Essig nicht die Stärke besitzt und erhält, welche er nach dem 
Alkoholgehalte des Essiggutes bekommen sollte. In diesem Falle 
kann immerhin auf einen großen Verlust durch Verdunstung 
mittelst der im Übermaß durchziehenden Luft geschlossen werden 
und wäre durch Zurückführung des Luftzuges auf das rechte 
Maß abzuhelfen. 
Noch eine Frage muß hier erörtert werden, und diese be 
trifft die Menge 8uft, welche zur Bildung eines bestimmten 
Quantums von Essigsäure aus Alkohol nothwendig ist. 
Soll täglich Essig aus 30 Eimern (Centner) Essiggut von 
4 pCt. Alkoholgehalt erzeugt werden, so sind 30X4—120 8' 
Alkohol in Essigsäure zu verwandeln und ist dazu demnach ein 
Luftquantum nach S. 185 von 120 X42 - 5040 Cubikfuß er 
forderlich. Diese Luftmenge ist schon in einer kleinen Essigstube 
enthalten und kann durch Luftwechsel darin auf jede beliebige 
Größe gebracht werden. Gewöhnlich aber durchzieht die Luft 
die Essigbilder zu schnell; es geht weit mehr Luft hindurch, 
als nothwendig ist, weil sie zum Theil u»zersetzt wieder aus 
dem Essigbilder austritt, und dieß ist die vornehmste Quelle 
des Verlustes an Alkohol (und Aldehyd?), welche von der über 
großen Menge durchziehender Luft in Dunstform mit fortge 
führt werden. 
Eine ähnliche Berechnung läßt sich auf die verbesserte 
Methode der Essigbereitung in den Gradirsässern anwenden,
	        
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