Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

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um daraus zu erkennen, biuueu welcher Zeit uuter gegebeueu 
Umständen die Essigbilduug vollendet sein kann. Ein Essignt 
von 4 pCt. Alkoholgehalt solle darin in Essig umgewandelt 
werden. Das Gradirfaß habe 54 Cnbikfnß Rauminhalt; 18 
Cnbiksnß Essig würden darin jedesmal beim Abziehen belassen; 
von dem übrigen Raume von 30 Cnbikfnß sollen 12 Cnbik 
fnß die Weinkämme einnehmen, so treten beim Abziehen des 
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Essiggutes jedesmal 24 Cnbikfnß Luft ein, welche — — 0.571 §s 
Alkohol in Essigsäure verwandeln können. Das Abziehen und 
Aufgießen erfolge in 24 Stunden zweimal, so werden in die 
ser Zeit 0.571 X2 — 1.142 gs, in 10 Tagen demnach 11.42 U 
Alkohol und damit in dieser Zeit nur etwa 3 Eimer des Essig- 
gntes in Essig umgewandelt werden können. In derselben 
Zeit werden mit dieser Vorrichtung aber lOmal mehr, näm 
lich 30 Eimer solchen Essigs erzeugt; der Luftzutritt muß dem 
nach nothwendig ein größerer sein, was die früher (S. 208) 
ansgesprochene Ansicht von dem auch hier durch die erfolgende 
Lnftzersetznng sich von selbst herstellenden Luftwechsel bestätigt, 
welcher zwar nicht merklich aber dennoch sehr wirksam ist, und 
wie zu sehen, neunmal mehr ansträgt, als der absichtlich er 
zeugte Lnftzntrit. Durch jedesmaliges Abziehen einer größern 
Menge Essiggntes ans dem Gradirfaß kann derselbe vergrößert, 
der Luftwechsel verstärkt und damit die Essigbildung beschleunigt 
werden. 
Indem man für jedes gefüllte Gradirfaß statt nur eines, 
drei, vier und mehr abgezogene Gradirfässer anordnet und das 
Essiggnt statt in 12 Stunden in je 4, 3 oder vielleicht auch 
nur in je 2 Stunden auf ein solches 12 Stunden größerntheils 
leer gestandenes Gradirfaß überzieht, wobei der Wirkung der 
atmosphärischen Luft die nöthige Zeit gegönnt, das Abziehen 
des Essiggntes aber in kürzern Zeiträumen vorgenommen wird 
und dasselbe nach 12 Stunden wieder in das erste Gradirfaß 
zurückkehrt, dieses Verfahren dürfte wohl eine bedeutend be 
schleunigte Essigbildung bei möglichster Lnft-Ökonomie, mithin 
auch den geringsten Alkoholverlnst bedingen und, wie gesagt, 
eine eigenthümliche Methode von Schnellessigfabrikation begrün 
den können. Das Abziehen der Flüssigkeit ist hierbei das Mit 
tel, die Lnft gewissermaßen von Oben nach Unten zwischen die 
Weinkämme einznsangen, ähnlich wie dieß bei dem folgend zn
	        
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