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bis 6 pCt., echter Weinessig, aus unverdünntem Wein erzengt,
6 bis 8 pCt. Essigsäure. Dieser Gehalt an Essigsäure ist kein
zufälliger; er ist ein willkürlicher, weil der Essigfabrikant es
in seiner Macht hat, denselben nach Wunsch und Bedarf zu
erhöhet oder zu erniedrigen, bis zu einem gewissen Maximum
desselben, welches er nicht überschreiten kann, weil dann schon
die Essigbildung gehemmt wird.
Die specifische Schwere der Essige ist von ihrem Ge
halte an Essigsäure wesentlich bedingt; nebstdem haben aber
auch noch die Nebenbestandtheile derselben einen Einfluß darauf.
Im Allgemeinen kaun es von 1.0015 bis 1.034 wechseln. Bei
gleichem Gehalte an Essigsäure sind reine Branntweinessige
immer specifisch leichter als Essige unmittelbar aus gegohrenen
Flüssigkeiten erzeugt. Unveränderter Alkohol oder ein Gehalt
an Aldehyd im Essig macht denselben specifisch leichter; fixe
Nebenbestandtheile machen ihn specifisch schwerer.
In der Frostkälte gefriert der Essig nie vollkommen;
ein Theil des Wassers aus demselben wird zu Eis, der andere
Theil bleibt Mssig und stellt einen Essig dar, worin sich die
ganze in Essig enthaltene Essigsäure angehäuft hat; der Essig
wird dadurch stärker, und man könnte sich daher dieses schon
von Stahl empfohlenen Mittels bedienen, um einen Theil
des Essigs zu conceutrireu. Das Eis ist zellig und enthält
etwas von demselben flüssig gebliebenen stärkern Essig einge
schlossen. Nach dem Schmelzen liefert es daher kein reines
Wasser, sondern einen schwachen Essig, welcher statt Wasser zur
Verdünnung des Essiggutes verwendet werden kann, um ihn
zur Benützung zu bringen und nicht zu verlieren.
Erwärmt man den Essig, so tritt sein saurer Geruch
viel stärker hervor, allein zugleich auch ein aromatisch-ätheri
scher, herrührend von Aldehyd und Alkohol, welche noch in
fast jedem Essig in größerer oder geringerer Menge enthalten
sind.
Unterwirft man den Essig einer Destillation und fängt
man das Destillat in bebrochenen Antheilen auf, so riecht und
schmeckt die erste kleinste Portion des Destillats ätherartig
aromatisch (Aldehyd), die zweite größere Portion mehr nach
Alkohol und schon sauer; die dritte, vierte und fünfte Portion
sind destillirter Essig von mit der Dauer der Destillation zu
nehmender Stärke.