Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

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mit freien Mineralsäuren versetzten Essig eine Trübung; eben 
so gibt sich die Gegenwart derselben schon durch den eigen 
thümlichen, zusammenziehend sauren Geschmack zu erkennen; der 
Schmelz der Zähne wird davon angegriffen, die Zähne werden, 
wie man sagt, lang. 
2. Scharfe Pflanzen sto ffe. 
Die Gegenwart von scharfen Pflanzenstoffen erkennt man 
an dem scharfen, beißenden Geschmack des zur Verflüchtigung 
der Essigsäure eingedampften Essigs. Ebenso tritt dieser Ge 
schmack neben dem salzigen hervor, wenn der Essig mit einem 
Alkali (kohlensaurem Kali) neutralisirt wird. Dabei zeigt auch 
jede Essigsorte (ans Wein, Malz, Branntwein, Honig) einen 
dem rohen Materiale eigenthümlichen Geruch, wornach man 
selbst den Ursprung oder die Abstammung des Essigs zu er 
kennen vermag. 
3. Metalloxyde. 
Kupferoxyd (Grünspan und Eisenoxyd) im Essig werden 
durch Zusatz von eisenblausaurem Kali (Blutlangensalz) ange 
zeigt, womit im ersten Falle ein rothbranner, im letzter« ein 
blauer Niederschlag oder wenigstens eine solche Färbung in dem 
Essig entsteht. Das aufgelöste Blei wird durch Schwefelwasser 
stoff als Sulfnrid in Form eines schwarzen Pulvers gefällt, 
aus dem sich vor dem Löthrohre auf Kohle ein Bleikorn redu- 
ciren läßt. Reiner Essig röthet das Lackmuspapier nur vorüber 
gehend, mit andern Säuren versetzter bleibend. Essigfliegen 
sammeln sich nur um einen reinen Essig. 
Prüfung des Cssigs auf seinen Gehalt an 
Essigsäure. 
Wenn der gewöhnliche Essig ein Gemische bloß von Essig 
säure und Wasser wäre, so würde man seine Stärke, d. i. sei 
nen Gehalt an Essigsäure, allerdings aus seiner specifischen 
Schwere, also mit einem empfindlichen Aräometer oder besser 
noch durch Abwägen im Tausendgranfläschchen beurtheilen und 
genau bestimmen können. Aber selbst der Braniitweinessig wird 
mit Weinstein, gebranntem Zucker, Rosinen und mitunter selbst
	        
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