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schungen in Bezug auf den Neutralitätszustand herbeiführt,
wenn nicht durch Anwendung von Wärme die Zersetzung des
gebildeten doppelt kohlensauren Alkali unterstützt wird; und
auch dann bleibt das Resultat uoch immer nicht hinreichend zu
verlässig, weil zur Herstellung der blauen Farbe des gerötheten
Lackmus stets ein kleiner Überschuß des Alkali zugesetzt wer
den muß und dieser Überschuß dann leicht etwas größer, als
nothwendig, geworden sein kann. Nebstdem ist es schwierig,
diese kohlensauren Alkalien bei der Aufbewahrung im wasserfreien
Zustande zu erhalten, indem sie so begierig Feuchte aus der
atmosphärischen Lust anziehen, wodurch ihr Gewicht, so wie
ihre Sättigungsfähigkeit bei demselben Gewichte geändert wird.
Das gewöhnliche Verfahren bei Vornahme dieser Probe ist
folgendes:
Von dem zu prüfenden Essig wird 1 Unze — 480 Gran
in einem Leichtbecher von Glas abgewogen, etwas Lackmustinctur
oder ein Streifen Lackmnspapier dazu gebracht, welche von der
Essigsäure sogleich geröthet werden, hierauf ein Vorrath des
zu verwendenden kohlensauren Alkali, von z. B. 60 Gran
(— 1 Drachme), abgewogen und davon so lange kleine Por
tionen dem Essig zugesetzt, welcher, um das etwa gebildete dop
pelt kohlensaure Sulz zu zerstören, zuletzt in dem Gefäße er
hitzt werden muß, bis die ursprüngliche blaue Farbe der Lack-
mustinctur oder des Lackmuspapiers wieder hergestellt ist. Die
sen Sättiguugspunct betrachtet man als den Neutralitäts-
punct und die bis zur Erreichung desselben aufgewendete Menge
des kohlensauren Alkali als das aufgefundene Maß zur Beur
theilung des absoluten und relativen Gehalts an Essigsäure
in dein geprüften Essig, wozu bereits vorne die nöthigen Zah
lenverhältnisse angegeben worden sind. Wenn z. B. 1 Unze
Essig 35 Gran einfach kohlensaures Kali zur Neutralisirung
35
erforderte, so sind in dem geprüften Essig -^r — 6.36 pCt.
35
Essigsänrehydrat oder — 5.38 pCt. wasserfreie Essigsäure
enthalten.
Bei allen diesen Verfahrnngsweisen, welche sich auf die
Anwendung eines auflöslichen kohlensauren Alkali gründen,
kommt bei dem gewöhnlichen Vorgänge noch ein zweiter Fehler
vor, welcher davon entsteht, daß man die Lackmustinctur oder
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