Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

Maschinen mit geriffelten Walzen von Holz und eigener Hand 
mühlen zum Mostein der Trauben. 
Jedenfalls sind die letzteren Methoden die reinlichsten. 
Man will aber die Überzeugung gewonnen haben, daß 
das Austreten der Beeren durch keine Maschine, am wenigsten 
aber durch den Stampfer (Mostler) ersetzt werden könne. 
Als Grundsatz bleibt bei dieser Operation festgestellt: daß alle 
Weinbeeren zerrissen, geöffnet und zerdrückt werden müssen, um 
den Saft derselben gehörig bloßzulegen und zur Gährung zu 
bringen. Bleiben unzerdrückte, ganze Beeren in dem Meisch, 
was besonders bei minder reifen, härtern Beeren geschieht, so 
entgehen diese der ersten Gährung; und wird der gegohrene 
Meisch ausgepreßt, so werden jene durch die Gährung aufge 
weichten Beeren zerdrückt, ihr noch ungegohrener Saft fließt 
aus und vermischt sich mit dem bereits gegohrenen Weine. Da 
durch wird eine neue, starke Nachgährung in demselben ver 
anlaßt, welche der Klärung hinderlich und der Qualität des 
Weines nachtheilig ist. — 
Eine andere Methode, den Most zu gähren, besteht darin, 
die Schalen (und folglich auch die Kämme) von dem Meisch 
zu sondern und nur den Saft allein der Gährung zu unter 
werfen. Zu dem Behufe wird der Traubenmeisch aus der 
Tretbütte oder vom Qnetschwalzwerk nicht in die Gährkufe, 
sondern unter die Presse gebracht und ausgepreßt, wobei die 
noch ganzen Beeren möglichst zerdrückt werden. Der Most für 
sich allein gegohren, gibt einen weniger gefärbten, reiner 
schmeckenden, aber minder haltbaren Wein. Rothe Weine m üsse n 
daher mit den Schalen gegohren werden; denn diese sind der 
vorzüglichste Sitz des Färbestoffes, welcher sich erst während 
der Gährung in der geistigen Flüssigkeit austös't. Zu diesem 
Behufe kann man die ausgepreßten Treber wieder ganz oder 
theilweise unter den Most mengen, um die Vortheile zu er 
reichen, welche dieses Verfahren gewährt. 
Die Gährkufen werden nur bis auf etwa 15 Zoll vom 
obern Rande gefüllt, um der Masse während der Gährung 
einen hinreichenden Oberraum zum Steigen zu belassen. 
Die Weinpressen sind von verschiedener Construction, ent 
weder nach alter Art von Holz oder nach neuer Art Kastenpressen von 
Gußeisen. Die meisten Pressen sind noch von Holz. Ihr we 
sentlichster Theil ist eine starke, hölzerne, senkrecht stehende
	        
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