Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

zur Erzeugung von essigsaurem Kalk, zum Beizen der Eisen 
bleche vor ihrer Verzinnung, zur Erzeugung der Eisenbeize in 
den Färbereien und Druckereien, so wie noch zu andern Zwecken. 
Zur Erzeugung von reinen essigsauren Salzen muß der 
Essig vorher destillirt worden sein, wenn er nicht reiner Brannt- 
weinessig ist, wie zu Bleizncker, krystallisirtem Grünspan, essig 
saurem Kalk; zu andern, namentlich zur Eisenbeize, genügt der 
Essig selbst, welcher Art er auch wäre. 
Technische Verwendung der Gfsigsäure zur 
Crzeugung von BleLzucker. 
In größter Menge wird für essigsaure Salze die reine 
Essigsäure zur Erzeugung von Bleizucker verbraucht, und dazu 
entweder Holzessig, Branntweinessig oder Wein- und Fruchtessig, 
Zuckeressig, Weintresteressig, Stärkezuckeressig rc. angewendet. 
Von der Benützung des Holzessigs zu diesem Zwecke wird hier 
abgesehen. Mit Ausnahme des reinen Branntweinessigs müssen 
alle andere Essige dazu erst destillirt werden, um die fremdar 
tigen fixen Bestandtheile daraus abzusondern. Hat man reinen 
Branntweinessig oder destillirten Essig, so unterliegt die Blei 
zuckererzeugung weiter keinen Schwierigkeiten mehr und kaun 
das darauf Bezügliche in den darüber vorhandenen Schriften 
nachgesehen werden. Beiderlei Essigesollen möglichst stark sein; 
man kann sie dazu durch bebrochene Destillation mit oder ohne 
Zusatz von Calciumchlorid oder Kochsalz concentriren. Im 
letzter» Falle wird die erste Portion des Destillats, etwa */* 
des Ganzen, welches sehr schwacher Essig ist, am besten statt 
Wasser zu den Essigmischungen verwendet. Neuerer Zeit löst 
man das gepulverte Bleioxyd in dem reinen Essig mittelst 
Dampferhitzung durch einströmenden Efsigdampf in hölzernen 
Gefäßen auf. Bei diesem Verfahren wird es besonders nützlich 
sein, dem Essig in der Blase Kochsalz oder Calciumchlorid in 
hinreichender Menge zuzusetzen, um einen an Säure reichern 
Essigdampf zu diesem Zwecke zu erhalten, wodurch man später 
wieder bei der Abdampfung der Bleizuckerlauge an Zeit und 
Brennstoff, wie auch an Essigsäure erspart, die sich dabei immer 
theilweise verflüchtigt, indem die Bleizuckerlauge, um den Blei
	        
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