Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

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als von den Obst- und Beerenweinen die Rede ist, unter 3 
bemerk!: „Das letztere Verfahren — nämlich die Vermehrung 
der Flüssigkeit — ist allemal da vorzuziehen, wo es sich darum 
handelt, den größer» Säuregehalt des Saftes auf eine größere 
Menge Flüssigkeit zu vertheilen, und dadurch in derselben re 
lativ zu verkleinern." 
Dr. Gall ist neuester Zeit auf denselben Gegenstand zu 
rückgekommen und hat in den zwei Schriften: „Über Darstellung 
sehr guter Mittelweine aus unreifen Trauben re." Trier 1851 
l. Heft und ebendaselbst 1852. 2. Heft klein 8. diese Aufbesse 
rung schwachen und sauren Mostes nicht nur ausführlich behan 
delt, sondern auch mit gelungenen praktischen Beispielen belegt. 
Ich verweise hier darauf und bemerke nur daß ich S. 315 
a. a. O. bereits angegeben habe, daß man durch diese Aufbes 
serung geringeren Mostes mit Zusatz von Zucker oder Zucker- 
lösung (Zucker und Wasser) zu zwei bestimmt ausgesprochenen 
Grenzen gelangt, nämlich zu der einen, wobei schwacher oder 
saurer Weinmost durch Zusatz von Zucker aufgebessert wird — 
dieß wäre die Weinveredluug — und zu der anderen, wobei 
man durch Zusatz von Stärkezuckerlösuug zum Most oder Trau- 
benmeisch die Menge des zu gewinnenden Weins auf das dop 
pelte Quantum erhöhen kann. Das letztere Verfahren ist eine 
künstliche Weinerzeugung, weil dadurch die Weinproductiou be 
deutend vermehrt wird. 
Die Grenze, wo die Weinveredluug anfängt, ist bekannt, 
nämlich da, wo der Most zu wenig Zucker und zu viel Säure 
enthält. Auch die Grenze, wo die künstliche Erzeugung von ge 
wöhnlichen Tischweinen aufhört, ist bekannt. Sie geht nämlich 
nur so weit, daß der in der zugesetzten Zuckerlösung enthaltene 
Zucker von dem im Moste enthaltenen Ferment durch die Gäh- 
rnng noch vollständig zersetzt werden kann, und beschränkt sich 
auf ein Zuckerquantum, welches nach meinen Versuchen dem 
in dem Safte (Moste) enthaltenen ohngefähr gleich ist. (Eben 
daselbst S. 315). Zwischen beiden Grenzen finden Übergänge 
statt. 
Dr. Gall hat mir aber in dem Beiblatt zum Trier'schen 
Anzeiger, „Das Neueste und Nützlichste" II. Band S. 301 
u. s. w. den Vorwurf gemacht, diese Weinveredlungsart nicht 
richtig aufgefaßt zu haben, und citirt als Beleg die Abschnitte: 
Über Aufbesserung schwachen Mostes S. 250. dann: 
Balling's Gährungschemie. II. 1. Z
	        
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