In den Räumen worin der Wein gährt, entwickeln sich
große Mengen von kohlensaurem Gase, welches, wenn demselben
kein Abfluß verschafft wird, den diese Räume betretenden
Personen sehr gefährlich werden kann. In Fällen wo es
nothwendig, solche Räume sogleich betreten zu können, em-
pflehlt Au b ergier Besprengen derselben mit ätzendem Ammoniak,
wodurch das kohlensaure Gas sehr schnell verdichtet wird. Das
Mittel ist gewiß zu empfehlen, nur dürften dazu große Men
gen von Ammoniak nothwendig sein, die nicht immer und überall
zu haben sind.
Physikalische Erscheinungen bei der Weingährung
Die physikalischen Veränderungen bei der Gährung des
Weinmostes beziehen sich:
a) Auf die Verminderung des absoluten Gewichtes und
b) „ „ „ „ Volumens des gährenden
Mostes, dann
c) Auf das Steigen der Temperatur desselben während
des Gährungsverlaufes und
d) Auf die dabei statt findende fortschreitende Verminde
rung seiner Dichte.
Obwohl bei der Gährung des klaren Mostes wie des
Meisches eine beträchtliche Verminderung des absoluten
Gewichtes, dagegen nur eine unbedeutende Verminderung
des Volumens der gährenden Flüssigkeit Statt findet, so ist
die erstere Veränderung, welche dieselbe erleidet, doch nicht ge
eignet, einen Aufschluß über den Fortgang und Erfolg der Gäh
rung zu liefern, weil sie bei so großen Massen gähreuder Flüs
sigkeiten nicht leicht und nicht genau bestimmbar ist.
Sie würde außerdem einen brauchbaren Maßstab zur Beur
theilung des Gähruugserfolges abgeben können.
Das Steigen der Temperatur des gährenden Mo
stes und Meisches.
Um den Verlauf der Weingähruug nach dem Steigen und
Fallen der Temperatur der gährenden Masse, mithin mittelst
des Thermometers beobachten zu können, ist es nothwendig, ein