44
endiguilg der Gährung wird dadurch nicht ganz sichergestellt;
denn sie kann schon während und vor der vollkommenen Ab
kühlung eingetreten sein, weßhalb man bei der Gährung in
verschlossenen Gefäßen noch die Entwickelung des kohlensauren
Gases dabei zu Rathe ziehen muß. Hat diese aufgehört, so ist
auch die Hauptgährung beendigt.
Unter sonst gleichen Umständen deutet eine höhere und
länger andauernde Wärmeentwickelung jedenfalls eine voll
ständigere Vergährung oder einen ursprünglich größern Zucker
gehalt des Mostes an.
Dr. G en ti l in Frankreich (1779) und Bamberg er in
Böhmen (1832) haben über das Steigen und Fallen der Tem
peratur bei der Gährung des Mostes und Meisches Beobach
tungen angestellt, die hier mitgetheilt werden sollen. Aus den
Beobachtungen des Erstern geht zugleich hervor, welchen Einfluß
hierauf die Größe der gährenden Masse hat.
Bei der Gährung von 3 Ohm (zu ohngefähr 2^28. Eim.)
Most stieg die Temperatur von 11° R. nur bis auf 13" R.,
und war in 5 Tagen beendigt, während bei einer Masse von
11 Ohm Most die Temperatur von 10" R. auf 22"R. stieg und
in 8 Tagen endete.
Die Beobachtungen von Bamberg er sind in der nach
stehenden Tabelle verzeichnet. Der Gahrbottich enthielt 71
Butten (40 Eimer) rothen Burgunder aus dem Landhansker
Bezirk bei Prag, welcher am 25. und 20. October gefüllt und
verschlossen wurde, um die atmosphärische Luft von der gäh
renden Masse abzuhalten; das sich entwickelnde kohlensaure Gas
wurde durch Wasser geleitet. Die Gährung dauerte bis 6.
November, war daher in etwa 10 Tagen beendet. Die Con-
centration des Mostes wurde bei keinem Versuche angegeben,
daher diese Versuche auch nur einen untergeordneten Werth
besitzen. Ebenso geben diese Beobachtungen keinen Aufschluß
über die Zeit der Beendigung der Gährung.
Zeit der Beobachtung. Temperatur der gährenden Meische im Gahrbottich.
20. October 1832 0° R.
bis 1. November 0" R.
2.
3.
4.
5.
0.
8
11
14
15
15
> 2.
> 3.
> 3
> 1.
> 0.
•1 hoch!
.lrungs-
höchsteS Gah-
Stadium.