Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

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rung unterworfen werden soll, wohl nach diesen Umständen 
zu richten, um aus dem gegebenen Most den daraus darstell 
baren besten Wein zu gewinnen. Immer wird es vortheilhafter 
sein, die Gährung des Weines in kleineren als in zu großen 
Gefäßen vorzunehmen, und wenn die Gährung in offenen Ge 
fäßen geschieht, der atmosphärischen Luft keine zu große Be 
rührungsfläche mit dem gährenden Moste darzubieten. 
Die Verminderung der Dichte des gährenden 
Weinmostes. 
Die Beobachtung der während des Gährungsverlaufes 
erfolgenden Verminderung der specifischen Schwere, oder der 
fortschreitenden scheinbaren Attenuation des Weinmostes gibt 
den genauesten und practisch brauchbarsten Maßstab zur Beur 
theilung des Eintrittes, Verlaufes und Erfolges der Weiugäh- 
rung ab. Um den Verlauf derselben nach dieser Methode zu 
beurtheilen, zieht man in je 24 Stunden etwa 12 bis 15 Loth 
des gährenden Mostes mittelst eines an der Seite angebrachten 
Hahnes (Pipe) ab, filtrirt die Probe, befreit sie durch Schütteln 
in einer Flasche von der absorbirten freien Kohlensäure, und 
prüft sie nun bei 14" R. Temperatur mittelst des Sacharome 
ters auf ihre Anzeige an diesem Instrumente, nachdem die ur 
sprüngliche Concentration des Mostes auf gleiche Art bereits 
bestimmt worden war. Man findet: daß die Sacharometer- 
Anzeige des gährenden Mostes von Tag zu Tag abnimmt; 
daß sie Anfangs einen steigend schnellern, dann wieder einen 
abnehmend geringern Fortgang nimmt; daß der gegohrene Jung 
wein bei den gewöhnlichen Tischweinen specifisch leichter wird 
als Wasser, und daß dessen Sacharometer-Anzeige endlich sta 
tionär bleibt. Dieß zeigt den Eintritt, den Fortschritt, das 
höchste Gährungsstadium und die Beendigung der Hauptgäh- 
rung an. 
Wird die Sacharometer-Anzeige des Jungweines stationär, 
so ist die Hauptgährung beendigt und derselbe kann in die La 
gerfässer abgezogen werden. 
Aus der hierbei beobachteten scheinbaren Attenuation kann 
man mit Hilfe des ihr zukommenden Alkoholfactors leicht an 
nähernd den Alkoholgehalt des Weines berechnen, ja aus der
	        
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