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Statt, die hierbei berücksichtigt werden müssen und welche einen
Einfluß auf die Zahlenwerthe nehmen, die sich bei der Beobach
tung derselben herausstellen. Diese beziehen sich insbesondere
auf die Werthe der Alkoholfactoren für die scheinbare und wirk
liche Attenuation, dann auf die der Attenuations-Quotienten.
Sie bestehen darin, daß
1) aus dem Weinmost bei der Gährung neben der Zer
setzung des Zuckers in Alkohol und Kohlensäure auch eine ge
wisse Menge neue Hefe gebildet uud als unlöslich aus der
Flüssigkeit ausgeschiedeu wird; dann
2) enthält der Weinmost Weinstein und weinsauren Kalk
aufgelöst, welche sich nach der Gährung beim Lagern des Wei
nes aus der nun alkoholhaltigen Flüssigkeit ausscheiden und
nebst Färbestoff etwas Hefe u. dgl. als sogenannter roher
Weinstein absetzen.
Letztere bedingen eine Vergrößerung sowohl der scheinba
ren als der wirklichen Attenuation, wenn man dabei von der
wirklichen ursprünglichen Sacharometer-Anzeige des Mostes aus
geht, die nicht bloß von der Menge des gebildeten Alkohols
abhängig ist, so daß beide nothwendig größer erscheinen müssen,
als sie sich darstellen würden, wenn jene Ausscheidung von
Weinstein — welche beide ursprünglich im Moste aufgelöst
waren und dessen Concentration oder Sacharometer-Anzeige
erhöhten — nicht Statt fände. Daraus folgt consequent, daß die
Alkoholfactoren für beide Attenuationen sich in eben demselben
Verhältnisse kleiner darstellen müssen. Dieß lehrt nun eben
sowohl die bei den oben berührten Versuchen gemachte Erfah
rung, als auch eine darüber anzustellende vergleichende Rech
nung. Zu dem letztern Zwecke ist zu wissen nothwendig: wie
viel Hefe aus 100 U Weinmost bei dem Gährproceffe aus
geschieden wird? dann welchen Einfluß der sich ausscheidende
Weinstein auf die Attenuationen, so wie auf den Werth der
Alkoholfactoren nimmt? Zur Beantwortung beider Fragen
habe ich Versuche gemacht.
Ad 1. 30 U klar filtrirter Weinmost aus rothen Trauben
von dem Weingarten Landhauska bei Prag, welcher bei 14"R.
Temperatur am Sacharometer 21.511 pCt. zeigte, wurde bei
einer Temperatur des Locals von 7 bis 9" R. vollkommen ver-
gohren, dann der Hefensatz auf einem Filter gesammelt und in
diesem Zustande breiiger Consistenz gewogen. Er wog 2516