Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (2. Band, 2. Theil)

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tenen löslichen Bestandtheile einen bestimmten Einfluß habe, 
der bei weißen Weinen merklicher als bei rothen sei. Jeden 
falls tritt dieser übrigens nicht eben nachtheilige Einfluß Natür 
lich beim Gebrauche neuer Fässer am meisten hervor. (Poly 
technisches Centralblatt 1848 S. 1299.) 
Die gemeinern Weinsorten werden bald nach beendigter 
Hauptgährung und theilweisen Klärung getrunken. Sie ent 
halten noch fast den ganzen Weinstein aufgelöst und schmecken 
daher säuerlich. In Österreich nennt man solchen Jungwein 
„Heurigen" (heurigen Wein). 
Je größer die Lagerfässer, desto vortheilhafter, weil das 
Verhältniß der Oberfläche der Fässer zur Masse (znm Raum 
inhalte) sich mit der Größe derselben verkleinert, mithin die 
Berührungs-Oberfläche mit der atmosphärischen Luft, deren Zu 
tritt wenn auch sonst durch das Holz gehemmt, aber nicht ganz 
abgeschlossen ist, vermindert wird. Es ist dieß ein wesentlicher 
Vorzug der großen vor den kleinen Lagerfässern, und darin mag 
das Streben seine Erklärung finden, recht große Lagerfasser 
anzuwenden. Jedermann kennt die Geschichte vom Heidelberger 
und von andern großen Weinfässern. 
In Burgund wird der Wein von mehren Weinbergbesitzern 
in Cisternen aufbewahrt, die von Backsteinen mit römischem Ce 
ment erbaut sind. (Polytechnisches Centralblatt 1848 S. 1440). 
Der Wein löse daraus keinen Kalk auf, und werde darin in 
seinen Eigenschaften ebenso verbessert, wie beim Lagern in Holz 
fässern. Er mag also nur sehr wenig freie Säure enthalten. 
Süße Weine. 
Süße Weine, auch Ausbrüche genannt, sind solche Weine, 
welche noch einen Antheil unzersetzten Zucker enthalten und 
deßwegen mehr oder weniger süßlich schmecken. Solche Weine 
sind auch sehr geistig, und gewöhnlich sind sie wegen ihres Zuk- 
kergehaltes etwas specifisch schwerer als Wasser. So hatte z. B. 
Sacharometer-Anzeige. 
der Constantia-Wein eine specif. Schwere 1.081 — 19.500 pCt. 
„ Tokayer- „ „ „ „ — l.053 — 13.000 „ 
bis 1.0595 — 14.547 „ 
„ Cap- „ „ „ „ — 1.039 — 9.058 „ 
„ Franz- „ „ „ „ — 1.029 n 7.219 „ 
Balling's Gührungschemie. N 2. 5 
tt
	        
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